Asthma: Genanomalie verantwortlich für schlechtes Ansprechen auf Therapie15. Januar 2020 Eine neue Studie unter der Leitung von Dr. Nima Sharifi hat eine genetische Anomalie aufgedeckt, die bei Asthmapatienten mit einem schlechten Ansprechen auf eine Therapie mit oralen Glucocorticoiden assoziiert ist. (Foto: © Cleveland Clinic) Eine neue Studie von Wissenschaftlern der Cleveland Clinic (Cleveland, OH, USA) hat eine genetische Anomalie aufgedeckt, die mit einer schlechten Reaktion auf eine häufig eingesetzte Asthmatherapie zusammenhängt. Die in den „Proceedings der National Academy of Sciences“ veröffentlichten Ergebnisse zeigten, dass Asthmapatienten mit dieser Genvariante seltener auf Glucocorticoide ansprechen und häufig ein schweres Asthma entwickeln. Das von Dr. Nima Sharifi vom Lerner Research Institute der Cleveland Clinic geleitete Forscher-Team stellte fest, dass die Genvariante HSD3B1 (1245A) mit einer Glucocorticoidreaktion assoziiert ist und von klinischem Nutzen sein kann, wenn es darum geht, Patienten zu identifizieren, die am wahrscheinlichsten von anderen Behandlungen profitieren. „Glucocorticoide, die die systemische Entzündungsreaktion modulieren, werden häufig zur Behandlung von schwerem Asthma verschrieben. Bisher haben wir jedoch nicht verstanden, warum viele Patienten nicht davon profitieren“, erläutert Sharifi. „Diese Ergebnisse sprechen für Gentests und eine personalisierte Behandlung und liefern wichtige Informationen, um festzustellen, bei welchen Patienten andere Therapie eingesetzt werden sollten.“ In der Studie analysierten Sharifi und seine Mitarbeiter retrospektiv den Zusammenhang zwischen dem Patientengenom und der Lungenfunktion bei mehr als 500 Asthmatikern, die täglich mit oralen Glucocorticoiden behandelt beziehungsweise nicht behandelt wurden. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass eine Veränderung des Gens HSD3B1 – speziell die Variante HSD3B1 (1245A) – mit einer schlechten Lungenfunktion und einer Resistenz gegenüber der Behandlung mit Glucocorticoiden assoziiert ist. Die Analyse ergab, dass Patienten, die Glucocorticoide erhielten, eine schlechtere Lungenfunktion hatten als Patienten ohne genetische Anomalie, was darauf hindeutet, dass diese zur Resistenz beiträgt und das Voranschreiten hin zu einem schweren Asthma fördert.Frühere Studien haben gezeigt, dass HSD3B1 ein Enzym codiert, das weniger aktive in stärkere Androgene umwandelt. Obwohl weitere Untersuchungen erforderlich sind, vermutet das Team, dass die Wirkung von HSD3B1 (1245A) die Lungenfunktion betreffend auf die Hemmung dieses Prozesses zurückzuführen ist. „Diese Studie ist die erste, die genetische Beweise dafür liefert, dass Varianten im Zusammenhang mit der Androgensynthese die Resistenz gegen die Behandlung mit Glucocorticoiden bei Asthma oder anderen entzündungsbedingten Erkrankungen beeinflussen“, erklärt Dr. Joe Zein, Erstautor der Studie und Pneumologe an der Cleveland Clinic. „Diese Erkenntnisse liefern uns wichtige neue Informationen, die zu maßgeschneiderten Behandlungen für Asthmapatienten führen können und versetzen uns möglicherweise in die Lage, die Entwicklung einer schweren Erkrankung zu verhindern.“ Vor Durchführung der aktuellen Studie wurde in Sharifis Labor die Rolle von HSD3B1 bei Prostatakrebs eingehend untersucht. 2013 machten die Wissenschaftler die Entdeckung, dass Prostatakrebszellen mit der Variante HSD3B1 (1245C) eine Androgendeprivationstherapie überleben, indem sie ihre eigenen krankheitsfördernden Androgene produzieren.
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