B-Zell-Reaktionen: Fortschritte im Verständnis von Morbus Crohn erzielt25. März 2024 Foto: © Zerbor/stock.adobe.com Österreichische und britische Wissenschaftler haben bei Morbus-Crohn-Patienten Immunreaktionen festgestellt, die ihrer Meinung nach das Verständnis der Erkrankung auf eine neue Ebene bringen. Jüngste Studien haben Einblicke in Immunreaktionen bei Colitis ulcerosa hervorgebracht. Die bislang unzureichende Datenlage bei M. Crohn stellte den Hintergrund für die Forschungen des Teams um Dr. Lukas Unger von der Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie der Medizinischen Universität (MedUni) Wien dar. Den Ausgangspunkt bildete dabei die Frage, warum und wogegen M.-Crohn-Patienten spezielle Antikörper entwickeln, die bei gesunden Menschen nicht vorkommen. B-Zell-Reaktionen untersucht Die Antwort darauf entdeckten die Wissenschaftler im Vergleich zwischen Lymphknoten aus entzündeten und nichtentzündeten Dünndarmsegmenten der Patienten: Dabei zeigte sich, dass sich in von M. Crohn betroffenen Abschnitten B-Zellen in einer Menge und in einer Weise entwickelt, wie sie in den gesunden Darmsegmenten der Patienten nicht nachweisbar ist. „Schon ein paar Zentimeter neben den betroffenen Bereichen konnten wir diese veränderte Immunantwort nicht feststellen und damit auch keine pathologischen Antikörper finden“, unterstreicht Studienleiter Unger die Besonderheit der Forschungsarbeit, der laut den Forschenden ersten wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit B-Zell-Rezeptoren in Lymphknoten bei M. Crohn. Bisherige Untersuchungen hatten sich auf Blutproben beschränkt, die die Immunantwort im Gewebe nur unzureichend darstellen.Genaue Mechanismen in künftigen Forschung ergründen Die Ergebnisse bilden die Grundlage für weitere Forschungen insbesondere zu den genauen Mechanismen und der Frage, wie diese veränderten B-Zell-Reaktionen bei M.-Crohn-Patienten den klinischen Verlauf nach Operationen beeinflussen. Zudem könnten auf Basis der Erkenntnisse bereits in naher Zukunft neue Ansatzpunkte für therapeutische Maßnahmen gefunden werden. Die aktuelle Studie wurde in Zusammenarbeit des MedUni-Wien-Teams mit Kollegen der University of Cambridge (Großbritannien) durchgeführt, an der Unger in den Jahren 2019 bis 2021 seinen Postdoc-Aufenthalt absolviert hatte.
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