Baseline-PSA kann Sterberisiko durch Prostatakrebs nach 30 Jahren abschätzen

Wie sinnvoll ist die Bestimmung eines Baseline-PSA-Wertes? Foto: ©angellodeco – stock.adobe.com

Schwedische Mediziner haben untersucht, ob ein langfristiger Zusammenhang zwischen einem Baseline-Wert des Prostataspezifischen Antigens (PSA) und dem Risiko für den Tod durch Prostatakrebs innerhalb von 30 Jahren besteht. Dabei berücksichtigten sie auch das Verhältnis von freiem zu Gesamt-PSA (f/t PSA).

Insgesamt 1782 Männer wurden mittels PSA-Messung auf Prostatakrebs untersucht. Einige Jahre später wurde aus gefrorenen Plasmaproben f/t PSA berechnet. Beim Follow-up nach 30 Jahren verglichen die Autoren die Werte für Baseline-PSA und f/t PSA mit aktuellen Daten aus dem schwedischen Todesursachenregister und dem schwedischen Krebsregister. Die Werte für PSA und f/t PSA wurden in einer multivariablen Analyse als kontinuierliche Variablen behandelt und nach ihrer Verteilung und sinnvollen klinischen Schwellenwerten stratifiziert.

Das 30-Jahres-Sterberisiko durch Prostatakrebs war bei einem höheren Baseline-PSA signifikant erhöht, wobei die Hazard Ratio 1,04 (95%-KI 1,03–1,09) pro Anstieg des PSA um eine Einheit betrug. Das Hinzufügen von f/t PSA erhöhte die Unterscheidungsfähigkeit des Modells (Konkordanzindex 0,84–0,88). Männer mit PSA-Werten <1,0 ng/ml hatten mit 1,2% ein sehr geringes Langzeitrisiko für den Tod durch PCa. Ein f/t PSA ≥0,25 erweitert den Niedrigrisikobereich auf PSA <2,0 ng/ml (1,5 % Risiko).

„PSA-Tests können bei Männern im Alter von 55–70 Jahren bei einem PSA-Wert <2,0 ng/ml und einem f/t-PSA ≥0,25 seltener durchgeführt oder ausgesetzt werden“, folgern die Autoren.

(ms)