Belastungsinduzierte gastrointestinale Beschwerden: Studie findet keinen Hinweis auf positiven Effekt von Kakao

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Übelkeit, Sodbrennen, Bauchkrämpfe und Durchfall: Um belastungsinduzierte Verdauungsprobleme zu lindern, setzen manche Sportlerinnen und Sportler auf Kakao. Laut einer aktuellen Untersuchung hilft dies aber objektiv wohl nicht.

In älteren Untersuchungen hätten Forschende die Schlussfolgerung gezogen, dass der vermeintliche Nutzen von Kakao in Bezug auf belastungsinduzierte gastrointestinale Probleme mit dem hohen Gehalt antioxidativer und entzündungshemmender Flavonoide in Zusammenhang steht, heißt es in einer Mitteilung der American Chemical Society, in deren „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ die Arbeit gerade publiziert wurde. In Tierstudien sei gezeigt worden, dass Flavonoide eine präbiotische Wirkung auf nützliche Darmmikroben besitzen. Bisher sei aber der regelmäßige Konsum von Kakaopulver beim Menschen zur Linderung belastungsinduzierter Probleme des Magen-Darm-Traktes noch nicht standardisiert untersucht worden.

Die Autorinnen und Autoren der aktuellen Arbeit führten daher eine randomisierte, placebokontrollierte Studie mit 54 Sportlern durch, die über einen Zeitraum von zehn Wochen eine strikte Trainingsroutine befolgten. Während dieser Zeit ergänzten die Teilnehmer ihr normales Frühstück entweder mit flavonoidreichem Kakao oder einem Stärkepulver als Placebo, aufgelöst in fettarmer Milch. Zu Beginn und Ende der Trainingsperiode absolvierten die Probanden ein Laufausdauertraining.

Die Forschenden beobachteten in keiner der beiden Gruppen eine Veränderung gastrointestinaler Symptome im Zusammenhang mit der körperlichen Belastung. Auch fanden sie nur geringfügige Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms und der Stoffwechselprodukte in Plasma- und Stuhlproben. Die Autorinnen und Autoren räumen ein, dass die gesunde Ernährung der Probanden – mit viel Obst und Gemüse – möglicherweise einen geringfügigen positiven Effekt von Kakao maskiert haben könnte. Sie schlussfolgern allerdings aus ihren Ergebnissen, dass Kakao kein wirksames Mittel zur Senkung belastungsinduzierter gastrointestinaler Beschwerden ist oder zu erkennbaren Veränderungen des Darmmikrobioms insgesamt bei Ausdauersportlern führt.