Blutkrebs-Stammzellen auf der Spur18. März 2019 Simon Raffel, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg Neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Wissenschaftler Dr. Simon Raffel des Universitätsklinikums Heidelberg mit 1,85 Millionen Euro. Im Fokus seiner Forschungsarbeit steht der Stoffwechsel von Blutkrebs-Stammzellen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert im Rahmen des Emmy Noether-Programms die Arbeit des Arztes und Wissenschaftlers Dr. Simon Raffel, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg (Direktor: Prof. Carsten Müller-Tidow), mit 1,85 Millionen Euro für die kommenden sechs Jahre. Damit baut Raffel eine Forschungsgruppe auf, um den Stoffwechsel der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) zu untersuchen. Die Forscher hoffen durch ihre Arbeit die Behandlung von Patienten mit Blutkrebs verbessern zu können. In Deutschland erkranken jährlich rund 3500 Patienten an Akuter Myeloischer Leukämie (AML). Die Therapie besteht in der Regel aus einer Chemotherapie. Häufig kommt es jedoch zu Rückfällen: Die Überlebensquote nach fünf Jahren liegt bei lediglich 40 Prozent, bei über 60-Jährigen sogar nur bei etwa 10 Prozent. Bei der AML kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung unreifer und funktionsloser Blutzellen, den sogenannten Blasten. Gebildet werden diese von Blutkrebs-Stammzellen, die durch genetische Veränderungen aus gesunden Blutstammzellen hervorgegangen sind. Eine Chemotherapie zerstört zwar die Blasten, die eigentlichen Übeltäter, die Leukämiestammzellen, können die Behandlung jedoch zumeist überleben. „Das macht diese Krebsform so aggressiv und schwer zu behandeln“, erklärt Raffel. Der Wissenschaftler untersucht mit seinem Team den Stoffwechsel der Stammzellen von AML-Patienten. „Anhand spezifischer molekularer Eigenschaften dieser Zellen, wir nennen das Stoffwechselsignaturen, möchten wir Leukämiestammzellen besser charakterisieren und deren Bedeutung für das Therapieansprechen von Leukämiepatienten untersuchen.“ Langfristiges Ziel der Forscher ist die Identifizierung von Schwachstellen im Stoffwechsel von Leukämiestammzellen, die sich gezielt für neuartige Therapien nutzen lassen. Das Emmy Noether-Programm der DFG ermöglicht besonders qualifizierten Nachwuchswissenschaftlern sich durch eigenverantwortliche Leitung einer Forschungsgruppe für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren. Der 40-jährige Dr. Simon Raffel arbeitet als Arzt in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie und forscht seit acht Jahren auf dem Gebiet der Blutkrebserkrankungen.
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