Bluttest identifiziert AML-Patienten mit höherem Rezidivrisiko nach einer Knochenmarktransplantation8. März 2023 Bild: ©MdBabul – stock.adobe.com Bei Patienten mit Akuter myeloischer Leukämie (AML) in Erstremission vor einer Transplantation allogener hämatopoetischer Zellen war die Persistenz von FLT3-ITD- oder NPM1-Varianten im Blut bei einer Allelfraktion von ≥ 0,01% mit einem erhöhten Rezidivrisiko und einem schlechteren Überleben verbunden, verglichen mit Patienten ohne nachgewiesene Varianten. Forscher der National Institutes of Health (NIH) zeigen die Vorteile des Screenings erwachsener AML-Patienten in Erstremission auf eine Resterkrankung auf, bevor sie eine Knochenmarktransplantation erhalten. Die in JAMA veröffentlichten Ergebnisse stützen die laufende Forschung, die auf die Entwicklung von Präzisionsmedizin und personalisierter Versorgung nach der Transplantation für diese Patienten abzielt. Die Forscher in der aktuellen Studie wollten zeigen, dass das Screening von Patienten in Erstremission auf niedrige Spiegel an Leukämie mithilfe standardisierter Gentests ihre 3-Jahres-Risiken für Rezidive und Überleben besser vorhersagen kann. Zu diesem Zweck verwendeten sie eine ultratiefe DNA-Sequenzierungstechnologie, um Blutproben von 1075 Erwachsenen in AML-Remission zu untersuchen. Alle bereiteten sich auf eine Knochenmarktransplantation vor. Die Studienproben wurden durch Spenden an das Center for International Blood and Marrow Transplant Research geliefert. Nach dem Screening von Erwachsenen mit Varianten, die häufig mit AML assoziiert sind, zeigten die Forscher, dass die beiden häufigsten Mutationen bei AML – NPM1 und FLT3-ITD – verwendet werden könnten, um residuelle Leukämie zu verfolgen. Unter 822 Erwachsenen mit diesen bei der Erstdiagnose nachweisbaren Varianten wiesen 142 – etwa 1/6 – trotz Einstufung als „in Remission“ noch Restspuren dieser Mutationen nach der Therapie auf. Die Forscher fanden die Outcomes bei diesen Patienten bemerkenswert. Fast 70% der Patienten mit den anhaltenden NPM1- und FLT3-ITD-Mutationen erlitten ein Rezidiv und nur 39% lebten nach 3 Jahren noch. Im Vergleich dazu erlitten nur 21% der Patienten ohne diesen Nachweis von Leukämie-spuren nach 3 Jahren ein Rezidiv und 63% überlebten. „Wenn ich einer von 6 Leuten bin, die in einer Arztpraxis warten, und uns allen gesagt wird, dass wir uns einer Transplantation unterziehen und wir das gleiche Risiko haben, möchte ich wissen, ob ich tatsächlich einer von den fünfen bin, die eine 20%ige Rückfallwahrscheinlichkeit haben, oder ob ich derjenige bin, der eine 70%ige Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv hat“, sagte Studienleiter Dr. Christopher S. Hourigan, leitender Prüfarzt und Leiter des Labors für myeloische Malignitäten, Teil des Intramural Program des National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI). „Dieses erhöhte Rezidivrisiko hat möglicherweise keinen Einfluss auf die Entscheidung einer Person über eine Knochenmarktransplantation, aber es könnte ihre nächsten Behandlungsschritte beeinflussen“, sagte Hourigan. „Für diese eine von 6 Personen wird die Transplantation oft nicht ausreichen. Andere Optionen könnten auch die Teilnahme an einer klinischen Forschungsstudie oder die Erwägung zusätzlicher oder anderer Therapien umfassen.“ „Diese Studie bestätigt frühere Forschungsergebnisse und liefert neue wichtige Daten, die zeigen, warum das Testen auf eine Resterkrankung vor einer Transplantation von entscheidender Bedeutung ist“, sagte Konteradmiral Dr. Richard Childs, klinischer Direktor und amtierender wissenschaftlicher Direktor des NHLBI. „Diese Informationen können Ärzte auch in die Lage versetzen, Transplantationsstrategien anzupassen, einschließlich der Berücksichtigung verschiedener Konditionierungsschemata und Chemotherapien vor der Transplantation, um das Rezidivrisiko eines AML-Patienten zu verringern und seine langfristigen Überlebenschancen zu verbessern.“ In ihrer Analyse beobachteten die Forscher auch, dass Erwachsene mit persistierenden Mutationen, die jedoch <60 Jahre waren und im Rahmen ihrer Transplantationsvorbereitung höhere Dosen von Chemo- und/oder Strahlentherapien erhielten, nach 3 Jahren mit größerer Wahrscheinlichkeit krebsfrei blieben als jene, die niedrigere Dosen erhalten hatten. Sie stellten zudem fest, dass Erwachsene, die vor der Transplantation keine intensivere Behandlung erhielten (die jetzt als Teil der klinischen Leitlinien empfohlen wird) besser abschnitten, wenn diese niedriger dosierte Therapie Melphalan enthielt. Es müssen jedoch weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um diese potenziellen Vorteile und andere Behandlungen, einschließlich der zielgerichteten Therapie der FLT3-ITD-Mutation, evaluiert werden.
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