Bronchopulmonale Dysplasie: Geschwister erhöhen das Gesundheitsrisiko

Kinder mit Bronchopulmonaler Dysplasie haben oft mit rezidivierenden Infekten zu kämpfen. (Foto: © sushytska – stock.adobe.com)

Geschwister zu haben, erhöht für Kinder mit Bronchopulmonaler Dysplasie das Risiko für einen schlechten Verlauf der Erkrankung und für Krankenhausaufenthalte. Das zeigt eine Unter­suchung der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, die in „Pediatric Pulmonology“ erschienen ist.

Die Broncho­pulmonale Dysplasie (BPD), eine häufige Komplikation bei Früh­geburten, kann Spätfolgen wie ein empfindliches Bronchialsystem mit rezidivierenden Atemwegs­infekten oder die Entwicklung von Asthma bronchiale nach sich ziehen. So haben Studien bereits gezeigt, dass der Besuch einer Kindertagesstätte bei Kindern mit BPD mit einer erhöhten Rate an akuten und chronischen Morbiditäten verbunden ist. Nun deutet die aktuelle Unter­suchung darauf hin, dass auch Geschwisterkinder gesundheitliche Risiken für Kinder mit BPD mit sich bringen.

Für die Studie hatten Joseph M. Collaco und Kollegen für 933 Probanden aus 13 BPD-Spezialkliniken in den Vereinigten Staaten die Anzahl der im Haushalt des BPD-Patienten lebenden Kinder und die klinischen Outcomes erhoben. Das mittlere Schwangerschaftsalter der Studienpopulation betrug 26,5±2,2 Wochen, und die meisten Probanden (69,1 %) hatten eine schwere BPD. Die durchschnittliche Anzahl der Kinder im Haushalt (einschließlich der Probanden) betrug 2,1±1,3 Kinder. Ob ein möglicher Zusammenhang zwischen der Zahl der im Haushalt lebenden Kindern und den klinischen Outcomes der Kinder mit BPD bestand, testeten die Autoren mithilfe geclusterter logistischer Regressionsmodelle.

Dabei zeigte sich, dass jedes zusätzliche Kind im Haushalt mit einem um 13 Prozent erhöhten Risiko für eine Krankenhauseinweisung, einem um 13 Prozent erhöhten Risiko für den Einsatz von Antibiotika bei Atemwegserkrankungen, einem um zehn Prozent erhöhten Risiko für Husten/Giemen/Atemnot, einem um 14 Prozent erhöhten Risiko für nächtliche Symptome und einem um 18 Prozent erhöhten Risiko für den Einsatz von Notfallmedikamenten verbunden war. Zusätzliche Analysen ergaben, dass das Risiko für Atemwegsbeschwerden am stärksten ausgeprägt waren, wenn mindestens drei Kinder im Haushalt lebten.

Dass zusätzliche Kinder im Haushalt einen Risikofaktor für ungünstige respiratorische Outcomes darstellen, begründen die Autoren mit der sekundären Mensch-zu-Mensch-Übertragung von Virus­infektionen der Atemwege. Dieser Risikofaktor lasse sich zwar nicht ohne Weiteres ändern, aber es sei möglich, die Krankheitslast zu verringern, erklärten die Autoren. Weitere Studien seien erforderlich, um die am besten geeigneten Verfahren zur Minimierung des ­Risikos im Zusammenhang mit der Übertragung von Viren im Haushalt zu definieren. (ej)