Bunt und gefährlich: Auch harmlos wirkende E-Zigaretten sind gesundheitsschädlich

Symbolfoto: ©Михаил Решетников/stock.adobe.com

Vape-Produkte sind gefährlicher, als sie erscheinen. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Teil des Aktionsbündnis Nichtrauchen e. V. (ABNR) zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai aufmerksam.

Bunt designt und mit süß-fruchtigen Geschmacksrichtungen – so präsentieren sich (Einweg-)E-Zigaretten im Handel. Zwischen Softdrinks und Süßwaren würden sie wie trendige Lifestyle-Accessoires erscheinen und sich besonders bei Jugendlichen wachsender Beliebtheit erfreuen, erläutert die DGK in einer Mitteilung zum Weltnichtrauchertag. Dabei lenke ihre Aufmachung von den ernsten Risiken ab, die mit ihrem Konsum verbunden seien. Denn die Trägerflüssigkeiten, die sogenannten Liquids, die bei der Benutzung von E-Zigaretten verdampfen, enthalten oft Nikotin und andere Schadstoffe. „Diese können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System“, betont die DGK. Leider werde meist nicht konsequent genug auf die Risiken aufmerksam gemacht.

Als Gefahren, die von E-Zigaretten ausgehen, benennt die kardiologische Fachgesellschaft folgende:

  • Nikotin: Stark süchtig machender Stoff, der die Herzfrequenz und den Blutdruck steigert. Langfristig kann es zu Gefäßverengungen, Herzinfarkten und Schlaganfällen führen.
  • Aromen: Unabhängig von Nikotin können auch Aromazusatzstoffe das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren und süchtig machen. Für einzelne Stoffe gibt es außerdem Studien, die eine gesundheitsschädigende Wirkung belegen. Dazu gehören die Unterdrückung des Immunsystems, zystische Veränderungen im Kleinhirn, Vergrößerung von Leber und Milz, Entzündungsreaktionen, sowie Schäden im Erbgut.
  • Weitere Schadstoffe: (Einweg-)E-Zigaretten können Formaldehyd, Acrolein, und andere krebserregende und lungenschädigende Stoffe enthalten. Diese Substanzen können die Blutgefäße schädigen und die Funktion des Herzens beeinträchtigen. Auch das passive Einatmen des Dampfes kann schädlich sein, insbesondere für Kinder und Menschen mit Atemwegserkrankungen.

In einem aktuellen Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP), das zusammen mit der DGK und weiteren medizinischen Fachgesellschaften erarbeitet wurde, fordern die Beteiligten deshalb einen strengeren Umgang mit E-Zigaretten (wir berichteten). Sie plädieren für ein Verbot von Aromen in E-Zigaretten, ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten, eine wirksame Regulierung des Verkaufs von E-Zigaretten und eine wirksame Kontrolle und Umsetzung der Bestimmungen des Jugendschutzes.

Das ABNR macht seit Jahren auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam. Die DGK ist eine von 20 Gesellschaften, die sich im ABNR für den Verzicht auf Tabak- und Nikotinprodukte einsetzen.