C. difficile: Hohe Toxinspiegel im Stuhl deuten auf schlechte Outcomes hin

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Medizinerinnen und Mediziner vom Beth Israel Deaconess Medical Center (BIDMC) in Boston (USA) liefern nach eigener Auffassung mit einer aktuellen Studie die Grundlage für die Entwicklung eines hochpräzisen, einstufigen Tests, um Infektionen mit Clostridioides difficile besser zu diagnostizieren und klinische Outcomes vorherzusagen.

Die Autorinnen und Autoren verwendeten einen neuartigen, hochempfindlichen Test, um die Menge an C.-difficile-Toxin im Stuhl von Personen mit Verdacht auf eine Infektionen zu messen. Die Arbeitsgruppe beobachtete die Patientinnen und Patienten über einen Zeitraum von 40 Tagen nach Beginn der Infektion. Dabei stellten die Forschenden fest, dass die Konzentration von C.-difficile-Toxinen im Stuhl nicht nur mit dem Schweregrad Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose in Zusammenhang stand, sondern auch mit negativen Outcomes wie dem Rezidivrisiko.

„Krankheitsverursachende C.-difficile-Stämme produzieren Toxine, die das Dickdarmgewebe direkt schädigen und zu den Symptomen einer C.-difficile-Infektion – wie schwere Durchfälle, Übelkeit und Magenschmerzen – führen“, erklärt Erstautorin Dr. Carolyn D. Alonso, Direktorin des Transplantation and Immunocompromised Host Program in der Abteilung für Infektionskrankheiten des BIDMC und Assistenzprofessorin für Medizin an der Harvard Medical School (HMS) in Boston (USA). „Zwar wurde in älteren Studien ein möglicher Zusammenhang zwischen den Toxinspiegeln im Stuhl und den klinischen Outcomes aufgezeigt. Diese Studie aber ist die erste ihrer Art, die überzeugend darlegt, dass die Konzentration von C.-difficile-Toxinen den Schweregrad der Erkrankung beeinflusst.“

„Diese Arbeit legt die Grundlage für die Entwicklung eines hochpräzisen, einstufigen Tests, um eine C.-difficile-Infektion besser zu diagnostizieren und klinische Outcomes vorherzusagen“, betont Seniorautorin Dr. Nira R. Pollock, ebenfalls von der Abteilung für Infektionskrankheiten am BIDMC und stellvertretende medizinische Direktorin des Diagnoselabors für Infektionskrankheiten am Boston Children’s Hospital und außerordentliche Professorin für Pathologie und Medizin an der HMS. „In den nächsten Schritten werden diese ultrasensitiven und quantitativen Untersuchungen auf Toxin im Stuhl mit anderen Biomarkern kombiniert, um einen Test zu erstellen, mit dem sich bestimmen lässt, wer tatsächlich eine C.-difficile-Infektion hat und wer am wahrscheinlichsten mit schlechteren klinischen Outcomes rechnen muss.“

„Es ist allgemein bekannt, dass C.-difficile-assoziierte Diarrhoe und Colitis durch die Toxine A und B verursacht werden“, erklärt Co-Hauptautor Dr. Ciarán P. Kelly, medizinischer Direktor des Zöliakiezentrums am BIDMC und Professor für Medizin an der HMS. „Diese Studie zeigt jedoch deutlich, dass die Toxinmengen mit der Schwere der Erkrankung zu Beginn sowie mit negativen Outcomes – wie der Notwendigkeit einer Aufnahme auf die Intensivstation und/oder dem Tod – verbunden sind. Daher kann die Messung der Toxinkonzentration im Stuhl Ärztinnen und Ärzten helfen, den wahrscheinlichen Krankheitsverlauf vorherzusagen und ihre Behandlungsschritte entsprechend zu planen.“