C. ulcerosa: Neues Verfahren teilt Patienten in zwei Gruppen ein

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Forscher am Karolinska Institutet in Schweden haben einen Weg gefunden, um speziesübergreifende konservierte Genexpression zu nutzen, um Patienten mit Colitis ulcerosa in zwei Gruppen einzuteilen. Die Forscher hoffen, dass das Verfahren auch zur Unterteilung anderer Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden kann.

Da nur 50 bis 60 Prozent mit C. ulcerosa auf die Behandlung mit Biologika ansprächen, bestehe die Notwendigkeit, Patienten unterschiedlichen Gruppen zuzuordnen und neue Ziele für die medikamentöse Therapie zu identifizieren und Behandlung entsprechend anzupassen.

Eine solche Einteilung von Patienten wurde nun von Forschern des Karolinska Institutet vorgestellt. „Wir haben es geschafft, Patienten mit Colitis ulcerosa mit einer Methode, von der wir glauben, dass sie auch für andere Krankheiten angewendet werden kann, in zwei molekular unterschiedliche Gruppen aufzuteilen“, sagt der korrespondierende Autor der Studie, Eduardo Villablanca, Associate Professor am Department of Medicine, Karolinska Institutet (Solna).

Die Forscher verwendeten zunächst Daten zur Genexpression – Transkriptionsdaten – aus Kolonbiopsien von 102 Patienten mit C. ulcerosa. Die Unterschiede zwischen den Patienten erwiesen sich jedoch als zu groß, um die Patienten sinnvolle in Gruppen einzuteilen. Die Wissenschaftler schlossen daher irrelevante Gene im Patientenmaterial aus und untersuchten Gene, deren Expression sich sowohl bei Menschen als auch bei Mäusen verändert. Dazu analysierte die Gruppe die Genexpression in Kolonbiopsien aus einem Mausmodell mit C. ulcerosa. Sie fanden 57 gemeinsame Gene im Material von Mäusen und Patienten.

Mit diesen 57 Genen konnten die Forscher zwei Patientengruppen identifizieren, die sie als UC1 und UC2 bezeichneten. UC1-Patienten zeichnen sich durch eine höhere Expression von Genen aus, die an der Rekrutierung von Neutrophilen beteiligt sind. Mehr als 87 Prozent der Patienten in dieser Gruppe sprachen auch schlecht auf die Behandlung mit zwei der am häufigsten gegen Colitis ulcerosa verwendeten Biologika an. Ungefähr 60 Prozent der Patienten in der UC2-Gruppe reagierten jedoch auf diese Therapie.

„Wir demonstrieren hier das Prinzip, dass es möglich ist, Datensätze von Mäusen und Menschen zu kombinieren, um zuvor nicht unterscheidbare Patienten in Gruppen einzuteilen“, sagt Villablanca. „Die Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse zu entzündlichen Darmerkrankungen und können zur gezielteren Behandlung von C. ulcerosa beitragen.“