Cannabiskonsum in der Jugend: Mehr Joints, mehr psychische Probleme

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Ein erhöhter Cannabiskonsum in der Jugend und im jungen Erwach­senenalter scheint das Risiko für psychische Störungen zu erhöhen. Das geht aus einer schwedisch-norwegischen Studie hervor, die Längsschnittdaten aus einer nationalen Stichprobe junger Menschen in Norwegen auswertet hat.

Ziel der Untersuchung war es, den Zusammenhang zwischen Veränderungen im Cannabiskonsum und Veränderungen der psychischen Belastung bei jungen Menschen individuell zu analysieren.

Die Teilnehmer der Kohorte wurden in den Jahren 1992 (T1), 1994 (T2), 1999 (T3) und 2005 (T4) zu ihrem Cannabiskonsum und psy­chischen Symptomen befragt. Die kumulative Rücklaufquote betrug 60 Prozent. In die Auswertung flossen die Daten derjenigen Teilnehmer ein, die an allen vier Befragungen teilgenommen hatten und bei T1 zwischen ­
elf und 18 Jahre alt waren (n=1988). Die Assoziation zwischen Veränderungen im Cannabiskonsum und Veränderungen der psychischen Gesundheit (Depressionssymptome, Angstzustände, Suizidgedanken und vorsätzliche Selbstverletzung) innerhalb einer Person wurde durch die Anwendung eines Fixed-Effects-Modells geschätzt.

Dabei zeigte sich, dass bei Männern ein Anstieg des Cannabis­konsums von keinem Konsum auf mehr als zehnmal pro Jahr signifikant mit einem erhöhten Risiko für Angst­zustände (RR 1,72; p=0,009), depressive Stimmung (RR 1,49; p<0,001) und Suizidgedanken (RR 3,43; p=0,012) verbunden war. Bei Frauen führte eine entsprechende Zunahme des Cannabiskonsums zu einem erhöhten Risiko für Angstzustände (RR 1,38; p=0,023) und Suizidgedanken (RR 2,47; p=0,002).

Aus den beobachteten Zusammenhängen schlussfolgern die Autoren, dass die Assoziation zwischen Cannabiskonsum und psychischen Beschwerden bei Männern zwar ausgeprägter war, ein statistisch signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied jedoch nur bei Depressionen zu bestehen scheint. (ej)