CED-assoziierter Darmkrebs: Genetischer Hintergrund untersucht23. Juli 2018 Abb. © reineg/Fotolia Ein Forscherteam von der Queen Mary University in London berichtet in einer aktuellen Studie über genetische Ereignisse, die für die frühe Entwicklung von Darmkrebs bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) eine Rolle spielen. Mithilfe dieser Erkenntnisse, so die Forscher, könnte es möglich sein, einfache Diagnosetests zur Stratifizierung von CED-Patienten mit einem hohen Krebsrisiko zu entwickeln. CED erhöhen das lebenslange Risiko für Darmkrebs um mehr als das Doppelte. Dieses Risiko steigt signifikant, wenn die Betroffenen bereits seit längerer Zeit an einer CED leiden. Vor diesem Hintergrund führte die Forscher zusammen mit Kollegen vom St. Mark’s Hospital und der University of Oxford eine Studie durch, um die genetischen Umstände der Darmkrebsentstehung bei CED-Patienten zu untersuchen. Studienleiter Prof. Trevor Graham vom Barts Cancer Institute an der Queen Mary University erklärt. “An der Möglichkeit, voraussagen zu können, welcher CED-Patient an Darmkrebs erkranken wird, besteht ein großer Bedarf, der bislang nicht erfüllt werden kann. Könnten wir eine genaue Vorhersage treffen, würde uns dies ermöglichen, gezielt diejenigen Patienten anzusprechen, bei denen die Notwendigkeit am größten ist. Solchen mit geringem Risiko hingegen könnten unnötige Sorgen erspart bleiben. In unserer Studie haben wir ermittelt, welche genetischen Mutationen tendenziell früh in der CED-assoziierten Entwicklung eines Darmkrebs auftreten.Diese Mutationen könnten die Basis für einen einfachen diagnostischen Test darstellen, mit dem sich vorhersagen lässt, wer ein hohes Risiko besitzt.” Das Team analysierte Gensequenzen in kanzerösen und nicht kanzerösen Gewebeproben, die sie Patienten mit CED-assoziiertem Kolorektalkrebs entnommen hatten. Durch den Vergleich der Sequenzen konnten die Forscher eine zeitliche Abfolge von Ereignissen, die zur Entstehung einer malignen Erkrankung führen, erstellen. Bemerkenswerterweise, so die Autoren, konnten anhand der Analyse einige genetische Veränderungen identifiziert werden, die tendenziell zu einem frühen Zeitpunkt in der Progression hin zu einer Krebserkrankung auftraten: beispielsweise Veränderungen des Tumorsuppressor-Protein p53. Veränderungen von p53, die zu einer Veränderung oder einem Verlust seiner Funktion führen, treten normalerweise später bei der Entwicklung von nicht mit CED assoziiertem Darmkrebs auf. Dieser Umstand, so die Wissenschaftler, unterstreiche einige der genetischen Unterschiede zwischen Kolorektalkarzinomen, die sich aus einer CED entwickelt haben, und solchen, bei denen dies nicht der Fall ist. Veränderungen in der Anzahl der Kopien einiger Chromosomen waren bei der großen Mehrheit der Proben von Patienten mit CED-assoziiertem Darmkrebs häufig und traten besonders oft früh in deren Entwicklung auf.
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