CED und Morbus Parkinson: Große Studie zeigt signifikanten Zusammenhang

Foto: © Ocskay Mark/Fotolia

Eine in Dänemark landesweit durchgeführte Studie an einer unselektierten Kohorte hat einen signifikanten Zusammenhang zwischen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und einem späteren Auftreten von Morbus Parkinson ergeben. Laut den Studienautoren stimmt dieser Befund mit Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in der jüngeren Vergangenheit überein, die Entzündungen im Gastrointestinaltrakt eine mögliche Rolle bei der Entwicklung von Parkinson-Erkrankungen zuweisen.

Um die Hypothese zu testen, dass eine intestinale Entzündung eine Rolle bei der Entstehung des M. Parkinson und der Multisystematrophie (MSA) spielt, analysierten die Wissenschaftler Daten zu allen Personen in Dänemark, bei denen im Zeitraum 1977–2014 (n=76.477) eine CED diagnostiziert worden war. Diesen gegenübergestellt wurden 7.548.259 Personen aus der Allgemeinbevölkerung, die nicht an einer CED litten.

Die Studienautoren stellten fest, dass CED-Patienten ein um 22 Prozent erhöhtes Risiko für M. Parkinson besaßen (Hazard Ratio [HR] 1,22; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,09–1,35). Dieses im Vergleich zu Personen ohne CED erhöhte Risiko war unabhängig vom Alter zum Zeitpunkt der CED-Diagnose, vom Geschlecht oder von der Nachbeobachtungsdauer.

Die Gesamt-MSA-Inzidenz erwies sich in der vorliegenden Studie als gering, und die Regressionsanalyse deutete auf eine Tendenz zu einem erhöhten MSA-Risiko bei CED-Patienten im Vergleich zu Personen ohne CED hin (HR 1,41; 95 %-KI 0,82–2,44).

Die Schätzungen fielen für Frauen und Männer ähnlich aus. Das erhöhte Parkinson-Risiko war bei Patienten mit Colitis ulcerosa signifikant höher (HR 1,35; 95 %-KI 1,20–1,52) und bei Patienten mit Morbus Crohn nicht signifikant verschieden (HR 1,12; 95 %-KI 0,89–1,40).