Christa Maar, die Vorkämpferin der Darmkrebs-Prävention, ist gestorben

Dr. Christa Maar (Foto: Hannes Magerstädt, © Felix Burda Stiftung)

Christa Maar, Gründerin und Geschäftsführerin der Felix Burda Stiftung, ist am 4. November im Alter von 83 Jahren in München verstorben. Ihr Name ist eng mit der wohl bekanntesten Kampagne zur Prävention und Früherkennung von Darmkrebs in Deutschland verbunden.

Im Jahr 2001 hatte sie zusammen mit Hubert Burda die Felix Burda Stiftung, ins Leben gerufen, eine Unterstiftung der Hubert Burda Stiftung. Der gemeinsame Sohn Felix (geboren 1967) war im selben Jahr an einem zu spät erkannten Darmkrebs verstorben.

Die Felix Burda Stiftung schrieb anlässlich des Todes von Maar: „Es bleibt die eindrucksvolle Lebensleistung dieser couragiert gegen den Strom gesundheitspolitischer Status quo-Verteidiger kämpfenden Frau, weit über 320.000 Menschen vor einer Darmkrebserkrankung gerettet und über 150.000 vor dem Tod durch Darmkrebs bewahrt zu haben. Sie gilt nicht nur als Vorkämpferin für die Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs, sondern für die Präventionsmedizin überhaupt.“

Mit ihrer Medien-Kampagne „Darmkrebsmonat März“, die mit zahlreichen Kreativ-Preisen ausgezeichnet wurde, erreichte Maar die Einführung der Vorsorgekoloskopie durch die gesetzlichen Krankenkassen. Ihrer gesundheitspolitischen Gremienarbeit im Nationalen Krebsplan der Bundesregierung und ihren Lobbyinitiativen sind wichtige Verbesserungen im deutschen Gesundheitssystem, wie die Einführung des Einladungsverfahren zum Darmkrebsscreening, zu verdanken. In der Nationalen Dekade gegen Krebs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung initiierte Maar zuletzt Projekte, die der Frage nachgehen sollen, warum zunehmend jüngere Menschen an Darmkrebs erkranken. Maars Herzensthema war die frühzeitige Identifikation und Vorsorge von Menschen mit familiären Darmkrebs-Risiko. Mit dem bayerischen Modellprojekt FARKOR, dessen Ergebnisse in diesem Jahr vorgestellt wurden, konnte sie einen Prozess evaluieren, der diese Menschen in jüngeren Jahren rettet. Die mögliche Einführung von FARKOR in die Regelversorgung wird ihr letztes Vermächtnis bleiben.

Im Jahr 2004 konstituierte sich das „Netzwerk gegen Darmkrebs e.V.“, ein Zusammenschluss innovationsfreudiger Ärzte und Wissenschaftler, den sie als Präsidentin leitete. Für ihre Verdienste erhielt Maar das Bundesverdienstkreuz (2005) und den Bayerischen Verdienstorden (2011). Seit mehr als zehn Jahren war Maar zudem Ehrenmitglied im Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen (bng).

„Wer Christa Maar erleben durfte, war immer beeindruckt mit welcher Leidenschaft und rationalen Zielstrebigkeit sie ihre Aufgaben bewältigte”, heißt es weiter in einer Pressemitteilung der Felix Burda Stiftung. „Sie verband Fantasie mit Weltoffenheit. Und es waren ihr Charme und ihre Empathie, die einen schnell für sie einnahm. Eine kluge Frau, die es verstand, Menschen anzutreiben, sich für das einzusetzen, was über das Alltägliche hinausgeht.”