Chronische Obstipation bei Kindern: Sensorische Überempfindlichkeit kann dazu beitragen23. April 2019 Foto: © Oksana Kuzmina/Fotolia US-amerikanische haben Forscher herausgefunden, dass sich normal entwickelnde Kinder im Vorschulalter, die an einer chronischen Obstipation leiden, grundlegende sensorische Probleme haben, die zu ihren Schwierigkeiten beim Toilettengang beitragen. Diese Kinder stellten sich oft als mäkelige Esser dar, die möglicherweise überempfindlich auf Textur, Geschmack oder Geruch von Speisen reagieren. Sie können auch eine übertriebene Reaktion auf Geräusche, helles Licht oder andere Sinnesreize haben. “Unsere Studie ist revolutionär und zeigt auf, dass eine chronische Obstipation bei Kleinkindern mit einer erhöhten sensorischen Sensibilität einhergeht”, erklärt Seniorautor Dr. Mark Fishbein, Kindergastroenterologe am Ann & Robert H. Lurie Children´s Hospital in Chicago und Professor für Pädiatrie an der Northwestern University Feinberg School of Medicine. “In vielen Fällen könnte eine chronische Obstipation der erste Hinweis darauf sein, dass das Kind auch sensorische Probleme hat und von einer Beschäftigungstherapie profitieren könnte. Ernährungsprobleme aufgrund einer sensorischen Überempfindlichkeit sind besonders häufig bei diesen Kindern, und sie werden am besten angegangen, wenn Kinder jünger als fünf Jahre sind, bevor sich maladaptive Verhaltensweisen festigen.” In der Studie untersuchten Fishbein und Kollegen die Unterschiede in den sensorischen Verarbeitungsmustern bei 66 Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren mit chronischer Obstipation sowei in einer entsprechenden Gruppe von 66 Kontrollen. Sie untersuchten auch, wie die sensorischen Profile der Kinder mit atypischer Verdauung und Stuhlgängen korrelierten. Sie stellten fest, dass Kinder mit chronischer Obstipation vermehrt auf sensorische Reize reagierten und vermeidendes Verhalten zeigten. Die gesteigerte orale sensorische Verarbeitung (Empfindlichkeit gegenüber Lebensmitteltexturen, -geschmack oder -gerüchen) erwies sich als der bedeutendste Faktor bei der Vorhersage der Tendenz des Kindes zu Verhaltensweisen, wie zum Beispiel dem Stuhlgang oder der Benutzung der Toilette allgemein. “Oberflächlich betrachtet mag der Zusammenhang zwischen oraler Verarbeitung und Obstipation nicht intuitiv erscheinen”, sagt Fishbein. “Eine erhöhte sensorische Empfindlichkeit kann jedoch zu Unwohlsein und zur vermeidendem Verhalten führen, und wir sehen diese Reaktion sowohl bei der Nahrungsverweigerung als auch beim Verhalten in Bezug auf den Toilettengang bei Kindern mit chronischer Obstipation. Sowohl Ernährungsprobleme als auch Obstipation können sich als Folge sensorischer Verarbeitungsschwierigkeiten entwickeln.” “Unsere Studie bietet Ärzten, die Kinder mit chronischer Obstipation behandeln, erweiterte Möglichkeiten”, sagt Fishbein. “Die umfassende Betreuung dieser Kinder sollte die Berücksichtigung sensorischer Aspekte und eine mögliche Überweisung an einen Ergotherapeuten umfassen.”
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