Lebensgefährliche Arrhythmien durch Computerspiele: Vorsicht bei Kindern und Jugendlichen mit Risiko

Bei gefährdeten Kindern und Jugendlichen können insbesondere Kriegsspiele am PC lebensgefährliche Arrhythmien auslösen. (Foto: © Arsenii – stock.adobe.com)

Elektronische Spiele können bei anfälligen Kindern tödliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Zu diesem Ergebnis gelangt die Auswertung einer internationalen Fallserie sowie eines systematischen Literaturreviews einer Forschergruppe unter Leitung von Wissenschaftlern des Children’s Hospital at Westmead (Australien).

Zwar scheint die Inzidenz gering zu sein, aber Synkopen in diesem Zusammenhang sollten gründlich untersucht werden, wie die Studienautoren betonen. Bei Kindern mit proarrhythmischen Herzerkrankungen seien insbesondere elektronische Kriegsspiele ein starker Auslöser für Herzrhythmusstörungen. Die Analyse erschien im Fachmagazin „Heart Rhythm“.

In ihrer Recherche identifizierten Erstautorin Claire M. Lawley und Kollegen 22 Patienten (18 aus der Fallserie und 4 aus der systematischen Übersichtsarbeit) im Alter von sieben bis 16 Jahren, davon 19 Männer (86 %) mit vermuteten oder nachgewiesenen ventrikulären Arrhythmien während elektronischer Spiele. Einen Herzstillstand hatten sechs (27 %) erlitten, vier (18 %) waren plötzlich gestorben. Bei sieben (31 %) Patienten war eine proarrhythmische Herzdiagnose bereits vor dem Spiel bekannt, bei zwölf (54 %) wurde sie erst danach gestellt.

Eine katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie hatten zehn Patienten (45 %), vier (18 %) hatten ein Long-QT-Syndrom, zwei (9 %) waren nach einer kongenitalen Herzoperation erkrankt, zwei (9 %) hatten „idiopathisches“ Kammerflimmern und einer (nach Kawasaki-Syndrom) hatte eine koronare Ischämie. Bei drei Patienten (14 %), von denen zwei starben, blieb die Diagnose unbekannt. Unter 13 (59 %) Patienten, deren elektronische Spiele bekannt waren, handelte es sich bei acht (62 %) um Kriegsspiele. (ah)