Countdown für die Urologische Themenwoche zur HPV-Impfung für Jungen15. November 2018 “Um möglichst hohe Impfraten bei Mädchen und Jungen zu erzielen, ist das Engagement aller ärztlichen Berufsgruppen notwendig“, sagt DGU-Pressesprecher Christian Wülfing. Foto: Solcher Es sind noch drei Tage, bis Deutschlands Urologen ihre vierte Themenwoche starten: Vom 19. bis 23. November 2018 klären die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen (BvDU) in einer gemeinsamen bundesweiten Initiative über die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) für Jungen auf. Seit Juni 2018 gilt die bisherige HPV-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut für Mädchen aus dem Jahr 2007 auch für Jungen von neun bis 17 Jahren. Die Impfung gegen HPV schützt beide Geschlechter vor Anogenitalwarzen und HPV-bedingten Krebserkrankungen und wird künftig auch für Jungen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Flyer und Poster zur Themenwoche können Ärzte, Apotheken, öffentliche Institutionen und Verbände zur Unterstützung der multimedialen Kampagne kostenfrei auf der Homepage von DGU und BvDU bestellen. „Unsere Verbände haben die HPV-Impfung für Jungen lange gefordert, um eine effektive impfmedizinische Präventionsstrategie gegen HPV-assoziierte Erkrankungen für beide Geschlechter zu ermöglichen und wollen deren erfolgreiche Implementierung mit der Themenwoche nun aktiv fördern. Um möglichst hohe Impfraten bei Mädchen und Jungen zu erzielen, ist das Engagement aller ärztlichen Berufsgruppen notwendig“, sagt DGU-Pressesprecher Prof. Christian Wülfing. „Während Anogenitalwarzen in Ländern mit hohen HPV-Impfraten bereits weitgehend ausgerottet werden konnten und in Australien die Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs in greifbare Nähe rückt, drohen Deutschland im internationalen Vergleich zukünftig Spitzenränge in den Statistiken HPV-induzierter Tumore, wenn wir unsere Kinder weiterhin unzureichend impfen“, mahnt Wülfing. Zellveränderungen bis hin zum Karzinom Humane Papillomviren (HPV) sind Erreger der häufigsten sexuell übertragbaren Viruserkrankungen und werden über Haut- und Schleimhautkontakt übertragen. Kondome bieten keinen ausreichenden Schutz. Einige der über 200 verschiedenen HPV-Typen verursachen bei beiden Geschlechtern gutartige, aber hoch ansteckende Warzen im Anogenitalbreich, andere sogenannte Hochrisikotypen können bösartige Zellveränderungen auslösen. Rund 80 Prozent aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Meist bleibt die Infektion unbemerkt und heilt ohne Behandlung aus. Bei einem geringen Teil der Infizierten kann das Immunsystem die Infektion nicht besiegen, sie bleibt bestehen und kann über Jahre Zellveränderungen hervorrufen, die sich über Krebsvorstufen zu Krebszellen entwickeln können. Dazu gehören Karzinome des Gebärmutterhalses, der Schamlippen und der Scheide, des Penis, des Darmausgangs sowie im Mund- und Rachenraum. Als Neunfachimpfstoff verabreicht, kann die Impfung bei beiden Geschlechtern mehr als 90 Prozent der Genitalwarzen sowie der HPV-bedingten Krebsarten und deren Vorstufen verhindern. Eine frühe Impfung erzeugt die beste Immunantwort und sollte optimalerweise vor Aufnahme sexueller Aktivitäten erfolgen. Aber auch nach ersten Sexualerfahrungen kann die Impfung noch von Nutzen sein. Schroeder: “Historische Chance zur Krebsprävention” „Die HPV-Impfung ist eine historische Chance zur Krebsprävention. Urologinnen und Urologen können zu einer verbesserten Impfquote beitragen und in der Jungensprechstunde zum starken Gesundheitspartner für die Jungen und damit für die nächste Männergeneration werden“, sagt BvDU-Präsident Dr. Axel Schroeder. Die Urologische Themenwoche startet am 19. November und hält ein multimediales Informationsangebot mit Flyern, Postern, einem Video-Clip und täglich neuen Experten-Interviews im Netz parat und ist in den sozialen Medien präsent. Auch der Wegbereiter der HPV-Impfung und deutsche Nobelpreisträger Prof. Dr. Harald zu Hausen ist dabei. Alle Infos gibt es auf www.hpv-portal.de und www.urologenportal.de Lokale Aktionen Lokale Aktionen in urologischen Praxen und Kliniken kommen dazu. Außerdem wird die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF) in der Kampagnen-Woche ihre ärztlichen Informationsstunden in Schulen bundesweit intensivieren und auf die HPV-Jungenimpfung fokussieren. Die ÄGGF ist langjähriger Partner der Urologen bei der Gesundheitsaufklärung von Jungen und hat bereits 2015 den Launch der Webseite www.jungensprechstunde.de und die erste Urologische Themenwoche zum Hodentumor im März 2017 (www.hodencheck.de) begleitet. Mit fachinternen Fortbildungen haben Berufsverband und Fachgesellschaft in den vergangenen Jahren Urologinnen und Urologen für die Jungensprechstunde und die HPV-Impfung qualifiziert. Zum Start der Themenwoche hat die DGU zusätzlich ein interdisziplinäres Webinar auf ihrem Online-Fortbildungskanal www.urotube.de platziert, in dem HPV-Experten verschiedener Fachgruppen Aktuelles zur HPV-Impfung vermitteln. „Wir hoffen auch bei dieser Themenwoche auf die breite Unterstützung der Medien, um Eltern und Kids in großem Umfang über die HPV-Impfung informieren zu können“, sagt DGU-Pressesprecher Prof. Christian Wülfing. (DGU/BvDU/ms) Info: Flyer und Poster zur Themenwoche können Sie auf www.urologenportal.de kostenfrei bestellen, außerdem Logo und Poster zu Ihrer Verwendung herunterladen.
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