Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für Psoriasis19. September 2022 Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für Schuppenflechte, das zeigt eine neue Studie der Universität Augsburg. (Quelle: © Universität Augsburg/Pexels) 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind von Psoriasis betroffen. Eine jüngst veröffentlichte Studie des Lehrstuhls für Epidemiologie der Universität Augsburg zeigt nun auf, dass eine Ursache für das Auftreten der Schuppenflechte das Vorhandensein einer Chronisch-entzündlichen Darmerkrankung sein kann. „Häufig wird beobachtet, dass Darmerkrankungen und Schuppenflechte gemeinsam auftreten. Dies haben wir zum Anlass genommen zu untersuchen, ob es zwischen diesen beiden Erkrankungen einen Zusammenhang gibt“, erklärt Dr. Dennis Freuer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Epidemiologie und Erstautor der Studie. „Dafür haben wir den sogenannten Mendelschen Randomisierungsansatz verwendet: Im Rahmen dieser Methode haben wir mithilfe mathematischer Modelle die Erbinformationen von beinahe einer halben Million Personen verarbeitet, die wir aus genetischen Studien hatten“, führt der Statistiker weiter aus. Sofern die genetischen Informationen auf eine ganz charakteristische Weise mit beiden Erkrankungen zusammenhängen, können mathematisch gesicherte Schlussfolgerungen über kausale Zusammenhänge gezogen werden. Chronisch-entzündliche Darmerkrankung erhöht Risiko für Psoriasis Die Ergebnisse waren eindeutig: Leidet eine Person an einer Chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, erhöht sich das Risiko, dass später auch eine Psoriasis mit oder ohne Gelenkentzündung auftritt. Umgekehrt konnte jedoch kein Zusammenhang nachgewiesen werden. Die Analysen von Untergruppen legten nahe, dass insbesondere Morbus Crohn und nicht die Colitis Ulcerosa für das Risiko verantwortlich ist bzw. das Risiko erhöht. Weitere Studien sind nun nötig, um zu klären, wie genau die Krankheitsabläufe im Körper sind. Für die medizinische Versorgung sind aber bereits die Ergebnisse der aktuellen Studie von großer Bedeutung, da sie nicht nur zum besseren Verständnis der Entstehung Schuppenflechte beitragen, sondern auch verdeutlichen, dass bei Diagnose und Behandlung die zuständigen Disziplinen der beiden Krankheitsbilder in Zukunft zusammenarbeiten müssen. „Wichtig ist, dass Hausärzte und Gastroenterologen, die im Wesentlichen für die Betreuung von Patienten mit chronischen Darmerkrankungen zuständig sind, wissen, dass diese Patienten ein erhöhtes Risiko für Schuppenflechte haben. Darauf sollten sie ein besonderes Augenmerk haben, um beim Auftreten von Hauterscheinungen oder Gelenkbeschwerden frühzeitig die Diagnose Schuppenflechte zu stellen und eine adäquate Therapie einleiten zu können“, ergänzt Prof. Christa Meisinger, Co-Autorin der Studie.
Mehr erfahren zu: "Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko" Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko In einer neuen Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie körperliche Aktivität und die Qualität der Ernährung mit unterschiedlichen Leveln und Mustern des Alkoholkonsums interagieren – mit dem Ergebnis, dass gesundes Essen […]
Mehr erfahren zu: "Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei" Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei US-Forschende haben herausgefunden, dass der Schlüssel für den Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) in einem Enzym liegt, das am Recycling unerwünschter Proteine beteiligt ist.
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]