Darmkrebs: LEONORA-Studie will für mehr Lebensqualität der Patienten sorgen

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Am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und am Universitätsklinikum in Köln ist der Startschuss für die LEONORA-Studie gefallen. Ziel ist es, die Lebensqualität von Darmkrebspatienten zu verbessern, die nach der Resektion des Tumors an schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Verdauung leiden.

Im Rahmen der Studie wollen die Projektleiter Prof. Ben Schöttker, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, und PD Dr. Lena Biehl, Universitätsklinikum Köln, diese Nebenwirkungen bekämpfen. Dafür setzen die Wissenschaftler Synbiotika ein. „Wir verabreichen der Hälfte der Studienteilnehmer im Anschluss an ihre Darmkrebsoperation über zwölf Wochen täglich eine Kapsel mit zwölf Bakterienstämmen und ein Pulver zur Ernährung der Bakterien, das in einem Glas Wasser aufgelöst getrunken wird. Die andere Hälfte bekommt ein Scheinpräparat ohne Bakterien und der Vergleich der beiden Gruppen wird uns zeigen, wie stark sich die Lebensqualität durch eine Stärkung der Darmflora verbessern lässt“, erklärt Biehl. Neben einer verbesserten Lebensqualität und geringeren Infektanfälligkeit der Darmkrebspatienten könnte die Studie auch Ergebnisse zu einer effektiveren Behandlung liefern: „Es gibt Hinweise darauf, dass einige Mikroorganismen krebshemmend wirken und das Ansprechen auf bestimmte Krebstherapien verbessern können“, so Schöttker.

Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe betont den einzigartigen Charakter der Studie: „Die LEONORA-Studie ist weltweit die größte ihrer Art, die eine Verbesserung der Lebensqualität von Darmkrebspatienten durch Synbiotika untersucht. Die Ergebnisse könnten eine hohe Relevanz für die Behandlung dieser Krebsart und die vielen davon betroffenen Menschen haben.“ Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit rund 700.000 Euro.