DDW 2019: Knopfbatterien schädigen Magenschleimhaut bevor Symptome auftreten23. Mai 2019 Foto: © komokvm/Adobe Stock Wenn Kinder Knopfbatterien verschlucken, kann es schon in kurzer Zeit zu einer Schädigung der Magenschleimhaut kommen. Daher sollten Ärzte eine sofortige endoskopische Entfernung des Fremdkörpers in Betracht ziehen, auch wenn das Kind beschwerdefrei ist und die Batterie sicher die enge Speiseröhre passiert hat. Das geht aus Untersuchungen hervor, die anlässlich der diesjährigen Digestive Disease Week® (DDW) vorgestellt wurden. Derzeit gilt die Strategie des abwartenden Beobachtens, doch die Studienautoren empfehlen, dieses Vorgehen zu ändern. „Wir wissen, dass es zu Verletzungen kommen kann, auch wenn keine Symptome vorliegen“, sagte Dr. Racha Khalaf, Hauptautorin der Studie und pädiatrische Gastroenterologin, Hepatologin und Ernährungswissenschaftlerin am Digestive Health Institute des Children’s Hospital Colorado in Aurora. „Batterien im Magen verursachen Schäden, einschließlich einer Perforation der Magenwand. Ärzte sollten daher in Betracht ziehen, die Batterien so bald wie möglich zu entfernen und nicht zu warten, bis sie den Verdauungstrakt passiert haben.“ Mediziner an Kinderkrankenhäusern in Colorado, Florida, Texas und Ohio sammelten Daten zu 68 Fällen verschluckter Knopfbatterien im Zeitraum von Januar 2014 bis Mai 2018. In der Vergangenheit wurden zwar Fälle von Knopfbatterien, die in der Speiseröhre steckengeblieben waren, untersucht, doch über die Auswirkungen auf den Magen ist wenig bekannt. „Wir haben mehr Verletzungen durch Knopfbatterien gesehen“, sagte Khalaf. „Die Batterien sind in Spielzeug, Fernbedienungen, Schlüsselanhängern, singenden Grußkarten und Uhren. Sie sind überall.“ In 60 Prozent der untersuchten Fälle wurden erosive Verletzungen der Magenschleimhaut festgestellt, ohne dass ein Zusammenhang zwischen Schäden und Symptomen erkennbar war oder mit der Zeit, die seit dem Verschlucken verstrichen war. Dies legt nahe, dass Ärzte und Eltern nicht auf Symptome warten sollten, bevor sie handeln, sagt Khalaf und fügte hinzu, dass durch eine Entfernung des Fremdörpers wiederholte Besuche in der Notaufnahme oder beim Kinderarzt vermieden und die Durchführung von Röntgenaufnahmen und anderen bildgebenden Verfahren reduziert werden könnten. Die Empfehlungen der Autoren sehen ein aggressiveres Vorgehen vor als die zweier US-amerikanischer Organisationen: So rät die North American Society for Pediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition zur Beobachtung, wenn seit dem Verschlucken der Batterie weniger als zwei Stunden vergangen sind, die Batterie 20 mm oder kleiner und das Kind mindestens 5 Jahre alt ist. Das National Capital Poison Center, das die National Battery Ingestion Hotline betreibt, empfiehlt derzeit, bei Kindern, in deren Magen Knopfbatterien gelangt sind und die keine Symptome zeigen, abzuwarten, bis der Fremdkörper das Verdauungssystem passiert hat. Khalaf R et al. Gastric injury secondary to button battery ingestions in children: a retrospective multicenter review. DDW-Abstract Sa2046.
Mehr erfahren zu: "Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko" Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko In einer neuen Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie körperliche Aktivität und die Qualität der Ernährung mit unterschiedlichen Leveln und Mustern des Alkoholkonsums interagieren – mit dem Ergebnis, dass gesundes Essen […]
Mehr erfahren zu: "Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei" Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei US-Forschende haben herausgefunden, dass der Schlüssel für den Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) in einem Enzym liegt, das am Recycling unerwünschter Proteine beteiligt ist.
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]