DDW 2024: Darmkrebsfälle unter US-Teenagern haben sich in zwei Jahrzehnten mehr als verdreifacht10. Mai 2024 Darmkrebs (Abbildung: ©Sebastian Kaulitzki/stock.adobe.com) Laut aktuellen Forschungsergebnissen ist die Kolorektalkrebs-Inzidenz bei jungen Menschen in den USA in den vergangenen zwei Jahrzehnten stetig gestiegen, wobei bei den Jüngsten die dramatischsten Sprünge zu verzeichnen sind Wie Autoren der Studie auf der diesjährigen Digestive Disease Week® (DDW; 18.-21.05.) berichten werden, stieg die Darmkrebsrate in den Jahren 1999 bis 2020 unter Kindern im Alter von zehn bis 14 Jahren um 500 Prozent, bei Jugendlichen der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen um 333 Prozent sowie unter jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 24 Jahren um immerhin 185 Prozent. „Darmkrebs wird nicht mehr nur als Krankheit der älteren Bevölkerung betrachtet“, erläutert Seniorautor Dr. Islam Mohamed, Assistenzarzt für Innere Medizin an der University of Missouri-Kansas City (USA) im Vorfeld des Kongresses. „Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit sich der Anzeichen und Symptome von Darmkrebs bewusst ist.“ Zu den Risikofaktoren gehört eine familiäre Vorgeschichte von entzündlichen Darmerkrankungen oder Darmkrebs. Als veränderbare Risikofaktoren gelten Adipositas, Tabak- und Alkoholkonsum sowie die Ernährungsgewohnheiten (wenig Ballaststoff, Fertig-Fleischprodukte, mit Zucker gesüßte Getränke, fettreiche Ernährung). Eine Lebensweise, bei der viel Zeit im Sitzen verbracht wird, sowie das Vorhandensein von Bakterien, die mit der Entstehung von Tumoren assoziiert werden und der Einsatz von Antibiotika und Nahrungszusätzen stellen potenzielle Faktoren für das Darmkrebsrisiko dar, deren Bedeutung aber nicht eindeutig erwiesen ist. Anhand von Daten aus der Wonder Database der US-amerikanischen Centers for Disease Control berechnete Mohameds Team Trends bezüglich der Darmkrebsraten für Personen im Alter von zehn bis 44 Jahren und für den Zeitraum von 1999 bis 2020. Die Zahl der Fälle von Darmkrebs bei Kindern und Jugendlichen sei nicht hoch genug, als dass ein umfassendes Koloskopie-Screening zu empfehlen sei – allerdings sollten personalisierte Strategien in Betracht gezogen werden, sagte Mohamed. Im Jahr 2020 wurde bei nur 0,6 Kindern im Alter von zehn bis 14 Jahren pro 100.000 Einwohner eine entsprechende Diagnose gestellt, verglichen mit 0,1 pro 100.000 im Jahr 1999. Die Diagnosen bei Teenagern im Alter von 15 bis 19 Jahren nahmen von 0,3 auf 1,3 pro 100.000 zu, während bei jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 24 Jahren ein Anstieg von 0,7 auf 2 pro 100.000 zu verzeichnen war. Die häufigsten Symptome, die bei Patienten mit früh im Leben auftretendem Darmkrebs festgestellt wurden, waren Veränderungen beim Stuhlgang in Form von Obstipation oder Diarrhoe, Schmerzen im Abdomen, rektale Blutungen und Anzeichen einer Eisenmangelanämie, wie Mohamed berichtet. Inzidenz-Eskalationen wurden auch in den höheren Altersgruppen festgestellt, wobei die Raten im Jahr 2020 für Personen im Alter von 30 bis 34 Jahren um 71 Prozent auf 6,5 pro 100.000 Personen anstiegen. In der Altersgruppe der 35- bis 39-Jahren beobachtete man eine Zunahme um 58 Prozent auf 11,7 pro 100.000. Die Gruppe der Personen im Alter von 40 bis 44 verzeichnete zwar einen geringeren prozentualen Anstieg von 37 Prozent, wies jedoch die höchste Inzidenzrate auf (20/100.000 im Jahr 2020).
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