DDW 2025: Analkrebsraten in den USA steigen am stärksten in bestimmten Untergruppen von Frauen

Am stärksten stiegen in einer Auswertung der SEER-Datenbank für die Jahre 2017 bis 2021 die Analkrebsraten bei weißen Frauen im Alter über 65 Jahren. (Foto: © Pixel-Shot/stock.adobe.com)

Die Zahl der Fälle von Analkrebs steigt in den USA stetig, wobei die stärksten Zuwächse bei älteren Frauen – insbesondere weißen und und solchen hispanischer Abstammung – zu verzeichnen sind. Diese Entwicklung stellt die bisherigen Annahmen zu Hochrisikogruppen infrage.

Das berichteten Forschende, die eine entsprechende Untersuchung kürzlich anlässlich der Digestive Disease Week (DDW; San Diego, 3.- bis 6. Mai) vorstellten. „Die Analkrebsraten steigen am raschesten bei weißen und hispanischen Frauen über 65 Jahren – Gruppen, die traditionell nicht als Hochrisikogruppe gelten“, erklärte Hauptautorin Dr. Ashley Robinson, Assistenzärztin für Innere Medizin am Advocate Lutheran General Hospital (USA). „Die genauen Gründe für diese Tendenz sind noch unklar, aber die meisten älteren Frauen waren bereits über dem empfohlenen Alter für die Impfung gegen humane Papillomaviren, als diese erstmals allgemein verfügbar wurde.“ Humane Papillomaviren (HPV) verursachen Schätzungen zufolge 90 Prozent aller Analkrebserkrankungen.

Auswertung von Daten aus der SEER-Datenbank

Die Autoren der auf der DDW präsentierten Studie hatten Daten aus der SEER-Datenbank (Surveillance, Epidemiology and End Results) des US-amerikanischen National Cancer Institute analysiert. Berücksichtigt wurden dabei die Jahre 2017 bis 2021. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Analkrebsrate bei Frauen um 2,9 Prozent und bei Männern um 1,6 Prozent zunahm. Am stärksten erhöhten sich die Raten bei weißen Frauen im Alter über 65 Jahren: In dieser Gruppe stieg die Zahl während des fünfjährigen Untersuchungszeitraumes um 4,3 Prozent und erreichte im Jahr 2021 eine Rate von 11,4 Fällen pro 100.000 Einwohner. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, würde sich die Analkrebsrate bei Frauen jenseits des 65. Lebensjahres in weniger als 17 Jahren verdoppeln.

Hispanische Frauen über 65 Jahre wiesen die zweithöchste Analkrebsrate auf: 7,5 Fälle pro 100.000 Einwohner im Jahr 2021, und die Forschenden verzeichneten einen langsameren jährlichen Anstieg von 1,7 Prozent.

„Es ist entscheidend, dass wir die HPV-Impfung als wichtiges Instrument zur Prävention von Analkrebs fördern und gleichzeitig Ärzte über die Weiterentwicklung der Screening-Richtlinien auf dem Laufenden halten“, machte Robinson deutlich. „Diese Forschungsergebnisse deuten auf spezifische Patientengruppen hin, die von einem gezielten Screening auf anale HPV-Infektionen und Analkrebs profitieren könnten.“