Deutsche Kontinenz Gesellschaft: Auszeichnung für zwei Gynäkologinnen19. November 2025 Foto: © orawan-1/stock.adobe.com Anlässlich des 36. Kongresses der Deutschen Kontinenz Gesellschaft (DKG) wurden herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Inkontinenzversorgung und Erkrankungen des Beckenbodens verliehen. Einmal im Jahr findet der interdisziplinäre Jahreskongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft statt. Auf diesem Kongress treffen sich rund 1000 Fachärzte, Physiotherapeuten und Pflegefachpersonen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um interdisziplinär und interprofessionell die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft zur Diagnose und Therapie von Inkontinenzerkrankungen und Erkrankungen des Beckenbodens zu diskutieren. Burch-Kolposuspension im Fokus Der mit 2500 Euro dotierte Nachwuchspreis ging an die Gynäkologin Dr. Carolin Schröder. Sie ist an der Universitätsklinik in Bonn beschäftigt und gehört dort zum Team des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums. Ihre Forschungsarbeit trägt den Titel: „Burch colposuspension for stress urinary incontinence in women – results of a retrospective clinical trial“. Die Burch-Kolposuspension ist eine effektive und sichere Operationsmethode zur Behandlung der Belastungsinkontinenz bei Frauen. Dabei wird der Blasenhals stabilisiert, um ungewollten Urinverlust bei körperlicher Belastung zu verhindern, heißt es in der Pressemitteilung der DKG. Laut Studie berichten 81 Prozent der Patientinnen über eine deutliche Besserung. Die Laudatorin Prof. Christl Reisenauer vom Universitätsklinikum Tübingen lobte: „Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen eindrucksvoll, dass die Burch-Kolposuspension eine verlässliche und sichere Option zur Behandlung der Belastungsinkontinenz ist – mit hoher Patientenzufriedenheit und nachhaltiger Wirkung.“ Verschiedene Operationstechniken untersucht Der Preis für den besten Abstractbeitrag des 36. Kontinenz Kongresses ging an die Lisa Stoter für ihre Studie „Sexual function in women with uterine prolapse after the modified Manchester Procedure versus sacrospinous hysteropexy: a secondary analysis of a Randomized Controlled Trial“. Stoter ist Ärztin und Doktorandin am Radboud University Medical Center in Nijmegen (Niederlande) und forscht im Rahmen ihrer Promotion zu gebärmuttererhaltenden Beckenbodenoperationen. In der Studie wurde untersucht, wie sich die verschiedenen Operationstechniken „Modifizierte Manchester-Operation“ und die „Sakrospinale Hysteropexie“ auf die sexuelle Funktion bei Frauen auswirken. Dabei konnte gezeigt werden, dass sowohl die „Modifizierte Manchester-Operation“ als auch die „Sakrospinale Hysteropexie“ die sexuelle Funktion bei Frauen mit Gebärmuttersenkung nachhaltig verbessern. Stoter darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 2000 Euro freuen. Laudator Prof. Andreas Wiedemann von der Urologischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Witten kommentierte: „Diese Studie zeigt klar, wie moderne, gebärmuttererhaltende Operationsverfahren nicht nur die anatomische Situation verbessern, sondern auch die Lebensqualität und sexuelle Gesundheit der Patientinnen im Blick behalten. Lisa Stoter leistet mit ihrer Forschung einen wichtigen Beitrag zur evidenzbasierten Weiterentwicklung der Beckenbodenchirurgie.“
Mehr erfahren zu: "Stärkt der Duft von Tannennadeln die Immunabwehr?" Stärkt der Duft von Tannennadeln die Immunabwehr? Der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer duftet nach frischem Wald und Natur. Der Duft von Tannennadeln sorgt bei vielen für ein Gefühl von Freude und Zufriedenheit. Doch beeinflussen ätherische Öle tatsächlich Gemüt […]
Mehr erfahren zu: "Schnellere Infektionsdiagnostik dank KI-gestützter Mikroskopie" Schnellere Infektionsdiagnostik dank KI-gestützter Mikroskopie Ein hochmodernes Mikroskop kombiniert Künstliche Intelligenz (KI) mit automatischer Bedienung und Bildanalyse. So sollen Mikroorganismen effizient erkannt und die mikrobiologische Diagnostik gerade in zeitkritischen Situationen optimiert werden.
Mehr erfahren zu: "Optimiertes Lichtblattmikroskop liefert bessere Bilder" Optimiertes Lichtblattmikroskop liefert bessere Bilder Lichtblattmikroskope machen Gewebe und ganze Organe dreidimensional sichtbar, etwa die filigrane Cochlea oder das Gehirn einer Maus. Bei größeren Proben stoßen herkömmliche Geräte an ihre Grenzen – bis jetzt.