Deutscher Krebspreis: Heikenwälder für Forschung zu Entzündungen und Leberkrebs ausgezeichnet

Mathias Heikenwälder (Foto: © T. Schwerdt/DKFZ)

Prof. Mathias Heikenwälder vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit dem diesjährigen Deutschen Krebspreis in der Kategorie experimentelle Forschung ausgezeichnet worden. Er hat unter anderem gezeigt, wie Entzündungen die Entstehung von Leberkrebs fördern.

Der Grundlagenforscher beschrieb erstmals einen Mechanismus, der durch Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren chronische Entzündung in der Leber auslöst und Leberkrebs verursacht. Ergebnisse aus seinem Labor zeigen auch, dass bestimmte Entzündungssignale das Erbgut des Hepatitis-B-Virus eliminieren und dessen Vermehrung in einer Leberzelle verhindern können. Weiterhin gelang es Heikenwälder, wichtige molekulare Mechanismen bei der Metastasierung von Darmkrebs in die Leber aufzuklären.

Seit 2015 forscht Mathias Heikenwälder als Abteilungsleiter am DKFZ. Besonders hervorzuheben sind Ergebnisse aus seinem Labor, die zeigen, wie der Übergang von einer Fettleber zu Leberkrebs durch Blutplättchen und T-Zellen gesteuert wird und damit darauf hinweisen, wie dieser krankhafte Prozess durch Medikamente aufgehalten werden kann. Heikenwälders Arbeiten eröffnen neue Perspektiven für das Verständnis der Entstehung einer Fettleber und für die Leberkrebsforschung.

Nach seinem Studium der Mikrobiologie und Genetik an der Universität Wien (Österreich) und am Max-Delbrück Zentrum in Berlin wechselte Heikenwälder für seine Promotion, anschließende Postdoc-Station und Assistenzprofessur an das Universitätsspital Zürich (Schweiz). 2009 wurde er von der Universität Zürich im Fach Experimentelle Pathologie habilitiert. 2010 ging er als Gruppenleiter an das Helmholtz-Zentrum München und wurde zugleich als W2 Professor an die Technische Universität München berufen. Seit 2015 leitet Mathias Heikenwälder die Abteilung Chronische Entzündungen und Krebs am DKFZ.

Der Preis der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie und wird jährlich zu gleichen Teilen in den Sparten „Klinische Forschung“, „Translationale Forschung“ und „Experimentelle Forschung“ vergeben. Der Preis ist in jeder Sparte mit 7500 Euro dotiert.