DGK-zertifizierte Herzkliniken ab sofort im Bundes-Klinik-Atlas sichtbar

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Die von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifizierten Chest Pain Units und Heart Failure Units werden neuerdings auch im Bundes-Klinik-Atlas aufgeführt.

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hat vom Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen in Deutschland (IQTIG) die offizielle Anerkennung erhalten, dass ihre Zertifizierungen für Chest Pain Units (CPU) und Heart Failure Units (HFU) im Bundes-Klinik-Atlas ausgewiesen werden. Somit werden diese DGK-zertifizierten Einrichtungen erstmals auch in einem staatlich beauftragten Transparenzportal sichtbar. Laut DGK ein wichtiger Schritt, um die Versorgungsqualität und die Sicherheit von Herzpatientinnen und -patienten noch stärker in den Fokus zu rücken.

Anerkennung der DGK-Zertifizierungen ein „Meilenstein“

Der Bundes-Klinik-Atlas ist eine Initiative vom Bundesministerium für Gesundheit, die in Zusammenarbeit mit dem IQTIG umgesetzt wird. Seit 2024 erleichtert er es Patientinnen und Patienten, direkt auf einen Blick zu erkennen, welche Kliniken welche Leistungen in welcher Qualität anbieten.

Die Anerkennung der DGK-Zertifizierungen durch das IQTIG im Auftrag des Bundes markiert nach Ansicht der DGK einen Meilenstein: Sie bedeutet, dass das IQTIG die Verfahren der Fachgesellschaft als methodisch belastbar, objektiv und qualitätsrelevant einstuft.

„Das ist ein äußerst starkes Signal für Transparenz und Vertrauen“, sagt Prof. Stefan Blankenberg, Präsident der DGK. „Unsere Zertifizierungen stehen seit vielen Jahren für überprüfbare Qualitätsstandards, die sich unmittelbar in einer besseren Versorgung als auch in einer höheren Sicherheit von Patientinnen und Patienten widerspiegeln.“

Beispiel: Chest Pain Units als Modell geprüfter Qualität

Als ein besonders eindrückliches Beispiel für die hohen Qualitätsstandards der DGK nennt die Fachgesellschaft die zertifizierten CPUs. Die spezialisierten Zentren würden eine schnelle und strukturierte Abklärung bei unklaren akuten Brustschmerzen gewährleisten. Jede ausgezeichnete CPU müsse sicherstellen, dass ein Herzkatheterlabor rund um die Uhr verfügbar und innerhalb von 15 Minuten erreichbar sei. Außerdem müsse die Verfügbarkeit eines Kardiologen oder einer Kardiologin innerhalb von höchstens 30 Minuten gewährleistet sein. Speziell geschultes Pflegepersonal arbeite zudem nach klar definierten Abläufen.

„Diese standardisierten Prozesse verkürzen die Zeit bis zur Diagnose und richtigen Behandlung erheblich und tragen maßgeblich dazu bei, Leben zu retten und bleibende Herzschäden zu vermeiden“, hebt die DGK hervor.

DGK-Zertifizierung als Indikator für hohe Versorgungsqualität

Die DGK zertifiziert seit 2008 unter anderem CPUs in Deutschland. Aktuell sind rund 393 CPUs zertifiziert (Stand: November 2025). Bei den überregionalen HFU-Zentren wurden bisher 56 Zertifikationen vergeben. Darüber hinaus hat die DGK aktuell 101-Schwerpunktkliniken zertifiziert sowie 90 HFU-Schwerpunktpraxen (Stand: November 2025).

Die Zertifikate sind dabei weitaus mehr als eine formale Auszeichnung: Sie definieren verbindliche Struktur-, Prozess- und Ergebnisstandards, die regelmäßig überprüft werden und den gesamten Versorgungspfad abbilden – von der Akutaufnahme bis hin zur Nachsorge.

So stellen DGK-zertifizierte Units beispielsweise sicher:

  • dass klare Abläufe und effektive Entscheidungswege im Notfall greifen
  • dass medizinische Leitlinien konsequent umgesetzt werden
  • dass interdisziplinäre Teams aus Kardiologie, Pflege und Notfallmedizin eng zusammenarbeiten.

Das Resultat: bessere Behandlungswege, geringere Komplikationsraten und vor allem eine höhere Behandlungssicherheit für Betroffene mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Signalwirkung für Spitzenmedizin

„Die Aufnahme der DGK-Zertifizierungen für CPUs und HFUs in den Bundes-Klinik-Atlas unterstreicht eindrucksvoll die Bedeutung freiwilliger Qualitätssicherung durch Fachgesellschaften als wertvolle Ergänzung zur staatlichen Kontrolle. Sie bietet eine wichtige Orientierung für Patientinnen und Patienten, stärkt das Vertrauen der Bevölkerung in die medizinische Versorgung und motiviert Kliniken, ihre Versorgungsqualität kontinuierlich weiterzuentwickeln“, betont Blankenberg.

Die DGK sehe darin vor allem auch einen wichtigen Schritt ihrer Qualitätsoffensive zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie zur Förderung einer exzellenten und vor allem patientenzentrierten Herzmedizin in ganz Deutschland. Denn Qualität ist nach Überzeugung der DGK kein Zustand, sondern vor allem eine tägliche Verpflichtung gegenüber Menschen, die auf eine kardiologische Spitzenversorgung angewiesen sind.