Diabetische Gastroenteropathie: Fäkale Mikrobiota-Transplantation senkt Symptomlast

Eine Diabeteserkrankung kann auch mit gastrointestinalen Problemen assoziiert sein. Bei der Diabetischen Gastroenteropathie kann laut einer neuen Studie die Fäkale Mikrobiota-Transplantation helfen. (Abbildung: © ipopba/stock.adobe.com)

Eine kürzlich von dänischen Forschenden veröffentlichte Arbeit zeigt, dass die Fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT) eine sichere und wirksame Behandlung für Patienten mit Typ-1-Diabetes und Gastroenteropathie sein kann.

Die Diabetische Gastroenteropathie betrifft bis zu einem Viertel aller Menschen mit Typ-1-Diabetes und verursacht häufig Symptome, die die Betroffenen erheblich belasten: Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Durchfall. Diese Symptome sind auf Nervenschäden zurückzuführen, die die Darmmotilität und die Zusammensetzung der Darmmikrobiota beeinträchtigen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Nun aber berichtet Katrine Lundby Høyer, Doktorandin an der Abteilung für klinische Medizin der Universität Aarhus über den Einsatz von FMT bei Personen mit Diabetischer Gastroenteropathie in einer kleinen randomisierten Studie: „Die Patienten erlebten eine signifikante Verbesserung ihrer Lebensqualität und ihrer Symptome – weit über das hinaus, was wir mit Placebo beobachtet haben. Dies ist das erste Mal, dass die FMT speziell in dieser Patientengruppe mit Placebo als Kontrolle getestet wurde. Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend.“ Die Hauptautorin der Studie ist auch Ärztin in der Abteilung für Hepatologie und Gastroenterologie des Universitätsklinikums Aarhus.

Unter FMT weniger Symptome, mehr Lebensqualität

An der Untersuchung nahmen 20 Patienten teil, die nach Randomisierung entweder eine FMT erhielten oder Placebo. Es ergab sich eine signifikante Minderung der Symptome bei den Patienten mit Diabetischer Gastroenteropathie nach der FMT: Ihre Werte auf der Gastrointestinal Symptom Rating Scale (GSRS-IBS) sanken von 58 auf 35. In der Placebogruppe wurde eine Abnahme auf der GSRS-IBS von lediglich 64 auf 56 beobachtet.

Katrine Lundby Høyer hofft, Untersuchungen in größerem Maßstab durchführen zu können. (Foto: © Claus Hastrup, Steno Diabetes Center Aarhus)

Die Lebensqualität in der FMT-Gruppe stieg auf der Irritable Bowel Syndrome Impact Scale (IBS-IS) von 108 auf 140, während sie sich in der Placebogruppe von nur 77 auf 92 verbesserte. Laut den Studienautoren fielen die beobachteten Nebenwirkungen milde und waren von nur kurzer Dauer. Es handelte sich dabei um Durchfall, Blähungen und Schmerzen im Abdomen. Die Studie deutet damit darauf hin, dass eine solche Behandlung auch bei der Diabetischen Gastroenteropathie sowohl sicher als auch wirksam ist. „Für einige Patienten bedeutet diese Behandlung, dass sie die Kontrolle über ihr tägliches Leben zurückgewinnen können“, erklärt Lundby Høyer. „Das Verfahren besitzt großes Potenzial, und wir hoffen, die Studie in größerem Maßstab wiederholen zu können, um sicherzustellen, dass mehr Patienten davon profitieren können.“

Mehr Forschung ist nötig

Die Forschende betonen allerdings auch, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die langfristigen Auswirkungen zu ermitteln und herauszufinden, welche Patienten am meisten von der Behandlung profitieren. „Wir müssen jetzt untersuchen, wie die Behandlung breiter umgesetzt werden kann und sicherstellen, dass sie den Patienten mit dem größten Bedarf zugänglich wird“, sagt Prof. Klaus Krogh, Chefarzt der Abteilung für Hepatologie und Gastroenterologie am Universitätsklinikum Aarhus.