Dialog zwischen Stroma- und Immunzellen im Darm: iMOTIONS5. Dezember 2022 Abbildung: © 9dreamstudio/stock.adobe.com Lichtenberg-Professor Ahmed N. Hegazy von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie am Charité Campus Benjamin Franklin erhält für sein Projekt iMOTIONS einen Starting Grant des European Research Council (ERC). Intestinale Fibrose, eine Verhärtung von Gewebeteilen des Darms, ausgelöst durch eine krankhafte Vermehrung des Bindegewebes, ist eine häufige und schwerwiegende Komplikation bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Bisher gibt es kein spezifisches Medikament, das die Vernarbung verhindern oder rückgängig machen könnte Stromazellen, Zellen, die ein Organ wie den Darm stützen und versorgen, haben eine zentrale Rolle beim Entstehen von Fibrose. Wie Signale des Immunsystems aber die Bildung des faserigen Bindegewebes steuern, darüber ist bis heute nur wenig bekannt. Hegazy leitete neben seiner Tätigkeit in der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie der Charité auch eine Liaison-Arbeitsgruppe an der Charité und am Leibniz-Institut Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ), die sich intensiv mit Entzündungsmechanismen auseinandersetzt. Mit seinem Team möchte Hegazy nun den Ursachen der gestörten Gewebereparatur auf die Spur kommen. „Derartige Gewebeveränderungen sind bei chronischen Darmentzündungen weit verbreitet, gleichzeitig haben die verfügbaren entzündungshemmenden Therapien nur wenig Einfluss auf eine Fibrose“, erklärt Hegazy. „Wir wollen neue Biomarker finden, die helfen, Patient:innen mit dem Risiko einer Darmfibrose zu erkennen und basierend auf unseren Erkenntnissen Behandlungen finden, die fibrotische Erkrankungen verhindern oder helfen, sie zu therapieren.“ Zytokine sollen im Zentrum der aktuellen Forschung stehen. Es gilt nun den Dialog, den Austausch zwischen Stroma- und Immunzellen in der Darmschleimhaut zu verstehen – unter gesunden Bedingungen, bei Entzündungen und einer abnormalen Gewebereparatur. ERC Starting Grants gehören zu den höchsten europäischen Auszeichnungen. In der aktuellen Vergaberunde konnten sechs Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit Gruppen an Charité, Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), Max Delbrück Center und Leibniz-Institut Deutsches Rheumaforschungszentrum (DRFZ) den Europäischen Wissenschaftsrat überzeugen. Für den Aufbau der neuen Arbeitsgruppen stehen in den kommenden fünf Jahren jeweils rund 1,5 Millionen Euro bereit.
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