Durch Reduktion von Entzündung und besseres Darmmikrobiom: Moderate Bewegung hilft Darmkrebspatienten, länger zu leben15. November 2022 Foto: © Konstantin Yuganov/stock.adobe.com Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Leben von Darmkrebspatienten verlängern. In einer Studie untersuchten Wissenschaftler die Auswirkungen von Bewegung auf das Darmmikrobiom von Krebspatienten und berichteten von einem positiven Zusammenhang. Die Forschenden stellten fest, dass körperliche Aktivität auch für übergewichtige Krebspatienten von Vorteil ist, die typischerweise ein weniger gesundes Darmmikrobiom haben. Die Ergebnisse seien ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie ein gesunder Darm die Outcomes für Patienten mit Kolorektalkarzinom verbessert, erklärt die Arbeitsgruppe. Während in anderen Studien die Wirkung von Bewegung auf das Mikrobiom bei gesunden Personen untersucht worden sei, handele es sich hier um die erste, die sich mit den Outcomes bei Krebspatienten befasst. Die Entdeckung durch ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung der Krebsforscherin Dr. Cornelia Ulrich, Geschäftsführerin des Comprehensive Cancer Center am Huntsman Cancer Institute an der University of Utah (USA) wurde kürzlich im „American Journal of Cancer Research“ veröffentlicht. Hauptautorin ist Dr. Caroline Himbert, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ulrich-Gruppe. Die aktuelle Veröffentlichung baut auf einer weiteren Studie von Himbert auf, die in „Cancer Epidemiology, Biomarkers, and Prevention“ publiziert wurde, sowie auf Forschungsergebnissen von Dr. Jennifer Ose, einer Forscherin am Huntsman Cancer Institute, die ebenfalls in „Cancer Epidemiology, Biomarkers, and Prevention“ erschienen sind. Das Team fand heraus, dass regelmäßige körperliche Aktivität dazu beitragen kann, ein gesundes Darmmikrobiom zu schaffen und gleichzeitig Entzündungen zu reduzieren. Diese Ergebnisse wurden bei Patienten unabhängig von deren Body-Mass-Index (BMI) berichtet – sogar bei Patienten, die als stark übergewichtig oder als adipös eingestuft wurden. „Ein aktiver Patient besitzt ein vielfältigeres Mikrobiom und weniger Bakterien, die Darmkrebs fördern, sowie eine größere Menge an Bakterien, die vor Darmkrebs schützen“, erklärt Himbert. Doch wie viel Sport ist dafür nötig? Reicht Freizeitsport aus? Ja, glauben die Wissenschaftler: „Unsere Studie legt nahe, dass man kein Sportler sein muss, um die Vorteile zu nutzen. Es können einfache Aktivitäten sein. In Bewegung zu bleiben, ist von großem Vorteil.“ Laut den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention sollten sich Erwachsene pro Woche 150 Minuten moderate Bewegung verschaffen – das sind ungefähr 20 Minuten zügiges Gehen oder leichtes Joggen pro Tag. „Entzündungen sind ein Schlüsselprozess, der Darmkrebs antreibt. Wir wissen, dass ein hoher BMI Entzündungen im ganzen Körper verursacht“, erklärt Ulrich. „Adipositas ist kurz davor, in den Vereinigten Staaten zur Krebsursache Nummer eins zu werden und das Rauchen zu überholen. Mehr als 13 Krebsarten stehen mit Adipositas in Zusammenhang. Es ist wichtig, dass wir verstehen, dass moderate Bewegung Darmkrebspatienten helfen kann, Entzündungen zu reduzieren, ihre Darmgesundheit zu verbessern und länger zu leben – selbst wenn sie übergewichtig oder adipös sind.“ Ose fügt hinzu: „Wenn man seinen BMI reduziert, hat man weniger Entzündungen. Wenn man weniger Entzündungen hat, ist das Mortalitätsrisiko geringer.“ Ulrich leitet die ColoCare-Studie, die mehr als 3500 Personen umfasst, bei denen neu Darm- oder Mastdarmkrebs diagnostiziert wurde. An der Untersuchung nehmen neben dem Huntsman Cancer Institute mehrere andere US-amerikanischen und internationale Forschungseinrichtungen teil.
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