Erforschung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen im Chip-Modell: Jenaer Internist erhält Forschungsstipendium 13. Januar 2022 Für seine Forschung an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in Organ-Biochips erhält Johannes Stallhofer das Hermann-Strauß-Stipendium der DCCV. (Foto: © Michael Szabó/UKJ) Das Forschungsprojekt von Dr. Johannes Stallhofer vom Universitätsklinikum Jena wird mit dem Hermann-Strauß-Stipendium der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung gefördert. Der Internist Stallhofer beschäftigt sich in seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit seit Längerem mit den Auslösungsfaktoren und neuen Therapiemöglichkeiten der CED. Der im Advanced Clinician Scientist-Programm des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung geförderte Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin IV des Universitätsklinikums Jena untersucht in einem Forschungsprojekt den Einfluss des Vitamin-D-Rezeptors auf die Eisenaufnahme im Darm und die Funktion der Darmschleimhaut. „Wir wissen, dass Vitamin-D-Mangel ein Risikofaktor für die Entwicklung einer CED ist und diese oft mit einem Eisenmangel einhergeht“, erläutert Stallhofer. „Deshalb wollen wir untersuchen, ob die Stimulation des Vitamin-D-Rezeptors die Barrierefunktion stärken und die Eisenaufnahme verbessern kann.“ Wichtiger Beitrag zur patientenorientierten CED-Forschung Dabei arbeitet der Stallhofer mit PD. Dr. Alexander Mosig und dessen Arbeitsgruppe INSPIRE am Jenaer Universitätsklinikum zusammen, die dreidimensionale Biochips mit Organfunktionen entwickelt. Das Team will auf den etwa daumennagelgroßen Chips mit der Zellstruktur der menschlichen Darmschleimhaut ein Krankheitsmodell der CED etablieren, das die detaillierte Untersuchung der Entzündungsmechanismen zulässt. Für dieses Vorhaben als wichtigen Beitrag zur patientenorientierten CED-Forschung zeichnet die Patientenorganisation Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) Johannes Stallhofer mit ihrem Hermann-Strauß-Forschungsstipendium aus, das mit 25.000 Euro dotiert ist. Um die CED im Modell-Darm auszulösen, werden zunächst Bestandteile der Darmflora von Patientinnen und Patienten mit einer CED auf den Chip gebracht und die Folgen für die Barrierefunktion untersucht. Insbesondere den Einfluss nicht der Darmbakterien selbst, sondern ihrer Stoffwechselprodukte wird das Forschungsteam untersuchen. Schließlich will Stallhofer im CED-Chip seine Hypothese von der Vitamin-D-Rezeptor-abhängigen Unterstützung der Darmschleimhaut überprüfen: „Wir versprechen uns von den Untersuchungen ein genaueres Verständnis davon, welche Bestandteile der Darmflora eine Darmbarriere-Schädigung und chronische Entzündung hervorrufen. Das kann wichtige Ansatzpunkte für neue Therapien liefern“, sagt Stallhofer.
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