Erhöhte Mortalität bei Kindern mit IBD

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Kinder, die an einer entzündlichen Darmerkrankungen (IBD; Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn) erkranken, besitzen – sowohl bereits in der Kindheit als auch im späteren Leben – ein erhöhtes Mortalitätsrisiko. Das berichten Wissenschaftler vom Karolinska Institutet in Schweden in der Zeitschrift “Gastroenterology”. Es ist daher wichtig, dass Patienten, bei denen bereits im Kindesalter eine entsprechende Diagnose gestellt wird, sorgfältig überwacht werden, argumentieren die Forscher.


Die Studienautoren zwischen 1964 und 2014 IBD-Patienten über das schwedische Patientenregister. Anhand dieser Daten verglichen sie die Mortalitätsraten von etwa 9400 Kindern, die an einer IBD litten, mit denen anderer Kinder.

Ihre Ergebnisse zeigen, dass Personen, die vor dem 18. Lebensjahr an einer IBD erkranken, eine drei- bis fünfmal höhere Mortalitätsrate aufweisen als Personen ohne IBD – sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter. Das entspricht einer Verringerung der Lebenserwartung um 2,2 Jahre bei Personen, die bis zum Alter von 65 Jahren nachbeobachtet werden.

“Man sollte im Hinterkopf behalten, dass wir über kleine Unterschiede in der Anzahl der Todesfälle sprechen”, erklärt Hauptautor Ola Olén. “Die meisten jungen Menschen mit IBD sterben nicht früher als ihre Altersgenossen: Aber einige wenige Personen mit einer schweren IBD und schwerwiegenden Komplikationen wie Krebs erhöhen das relative Risiko erheblich.”

Die häufigste Todesursache war Krebs, während Todesfälle aufgrund der IBD selbst den größten Anteil am relativen Anstieg der Mortalitätsrate hatten.

“Menschen, bei denen die Diagnose in der Kindheit gestellt wird, müssen sorgfältig überwacht werden”, sagt Olén. “Diejenigen, die besonders von einer genauen Überwachung profitieren könnten, um einen tödlichen Darmkrebs zu vermeiden, sind Kinder mit Colitis ulcerosa, die auch an der chronischen Lebererkrankung primär sklerosierende Cholangitis leiden.”

Eine IBD im Erwachsenenalter war früher mit einer verkürzten Lebenserwartung verbunden. Es wird oft angenommen, dass eine IBD bei Kindern einen aggressiveren Krankheitsverlauf als bei Erwachsenen hat; solche Fälle wurden mit verschiedenen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Es war jedoch bislang unklar, wie die Lebenserwartung durch eine IBD im Kindesalter beeinflusst wird und ob sich die Sterblichkeitsrate seit der Einführung moderner Medikamente verändert hat.

“Die IBD-Therapie hat sich seit den 1960er-Jahren stark verbessert”, sagt Olén. “Zum einen verwenden wir heute oft neue Arten immunmodulierender Medikamente. Allerdings konnten wir nicht beobachten, dass die Sterblichkeitsraten seit deren Einführung gesunken sind.”