Ernst Jung-Karriere-Förderpreis 2019: Zellkommunikation entschlüsseln4. Juni 2019 Jochen Spethmann (Mitte), Vorsitzender des Vorstandes der Jung-Stiftung mit Dr. Sebastian Zundler (hinten links), Ernst Jung-Karriereförderpreis für medizinische Forschung 2019, Prof. Brenda A. Schulman (vorne links), Ernst Jung-Preis für Medizin 2019, Prof. Pietro De Camilli, M.D. (vorne rechts), Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold 2019, und Prof. Gary R. Lewin (hinten rechts), ebenfalls Ernst Jung-Preis für Medizin 2019. (Foto: © Jung-Stiftung/Eric Anders) Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung hat dem angehenden Gastroenterologen Sebastian Zundler vom Lehrstuhl für Innere Medizin I der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (FAU) den Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische Forschung 2019. Den Preis erhält er für sein Forschungsprojekt zur Bedeutung von intestinalen gewebsansässigen Gedächtnis-T-Zellen (TRM-Zellen) bei der Entstehung und Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Mit dem Preisgeld von insgesamt 210.000 Euro unterstützt die Stiftung über einen Zeitraum von drei Jahren Zundlers Projekt, das diesen Zelltypus mit dem Ziel zukünftiger therapeutischer Ansätze weiter erforscht. Kommunizierende Zellen und Entzündungen Mehr als 400.000 Menschen in Deutschland leiden an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Die Erkrankungen verlaufen in Schüben, in welchen das Immunsystem im Darm fehlerhaft aktiviert und so das Darmgewebe zerstört wird. Trotz Fortschritten in der medikamentösen Behandlung kann die chronische Entzündung nach wie vor bei einer Vielzahl von Patienten nicht ausreichend kontrolliert werden. Zudem ist weitgehend unklar, wie die Entzündungsschübe ausgelöst werden. Zundler und sein Forscherteam gehen davon aus, dass intestinale TRM-Zellen bei der Entstehung dieser Darmerkrankungen sowie unter Umständen auch bei anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis eine Rolle spielen. „Vorarbeiten hatten bereits ergeben, dass TRM-Zellen eine Schlüsselrolle bei der Auslösung von Schüben zukommt und sie die Einwanderung und Entwicklung anderer Immunzellen in einem frühen Stadium der Entzündung kontrollieren“, erläutert Zundler. „Uns gelang es dann zu zeigen, dass TRM-Zellen über unterschiedliche Botenstoffe mit anderen Immunzellen kommunizieren und diese steuern.“ Dieses Kommunikationsnetzwerk will Zundler entschlüsseln und verstehen, um es für Therapieansätze nutzbar zu machen.
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