Erste S3-Leitlinie für immunologisch bedingte Nierenkrankheiten entwickelt

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Ein vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördertes Projekt hat erstmals eine S3-Leitlinie für den deutschen Versorgungskontext entwickelt.

Entzündungen der Nierenkörperchen sind seltene, komplexe und zumeist immunologisch bedingte Erkrankungen (Glomerulonephritiden). Werden sie erst spät diagnostiziert und nicht optimal behandelt, kann es bei den Betroffenen zu einem dialysepflichtigen Nierenversagen kommen.

Ein vom Innovationsausschuss beim G-BA gefördertes Projekt hat nun erstmals eine S3-Leitlinie für den deutschen Versorgungskontext entwickelt. Die wissenschaftlich fundierten Empfehlungen sollen eine frühzeitige Diagnose und bestmögliche Behandlung sicherstellen und fördern deshalb auch eine stärkere Zusammenarbeit u. a. der Disziplinen Nephrologie, Rheumatologie, Immunologie im ambulanten und stationären Bereich, heißt es in der Pressemitteilung.

Gefördert mit rund 227.000 Euro

Der Innovationsausschuss übermittelt die neue Leitlinie an die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) mit der Bitte, sie im Leitlinienregister zu veröffentlichen. Das Projekt S3-GN – Leitlinie zur Diagnose und Therapie von Glomerulonephritiden ist für 29 Monate mit insgesamt ca. 227.000 Euro gefördert worden. Ausgehend von den internationalen KDIGO-Leitlinien zur Therapie glomerulärer Erkrankungen hat das Projekt die neue S3-Leitlinie entsprechend des Regelwerks der AWMF entwickelt. Zudem erstellte es evidenzbasierte Patienteninformationen.