ESHRE 41st Annual Meeting: Höheres Alter des Vaters mit höherem Fehlgeburtsrisiko verbunden30. Juni 2025 Foto: © Andrii-Yalanskyi/stock.adobe.com Eine aktuelle Studie, zeigt, dass IVF-Zyklen mit männlichen Partnern über 45 Jahren ein deutlich erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und niedrigere Lebendgeburtenraten aufweisen – selbst wenn Eizellen junger Spenderinnen verwendet werden. Durch die Isolierung des väterlichen Alters von den weiblichen Reproduktionsfaktoren durch die ausschließliche Verwendung von Spendereizellen junger Frauen liefert die neue Studie einen soliden Beweis dafür, dass das männliche Alter eine entscheidende Rolle für den Reproduktionserfolg spielt, und stellt die gängige Annahme in Frage, dass das Alter der Spermien nach der Befruchtung nur noch wenig Einfluss hat. Die Studie wurde auf dem 41st Annual Meeting of the European Society of Human Reproduction and Embryology (ESHRE) vorgestellt. Eine Zusammenfassung der Studie wurde in der Fachzeitschrift „Human Reproduction“ veröffentlicht. Nur erster Blastozystentransfer einbezogen Die retrospektive Studie analysierte 1712 erste Eizellspendezyklen, die zwischen 2019 und 2023 in sechs IVF-Zentren in Italien und Spanien durchgeführt wurden. In allen Zyklen wurden frische Spendereizellen und eingefrorene Spermien der männlichen Partner verwendet, wobei nur der erste Blastozystentransfer einbezogen wurde. Die weiblichen Empfänger hatten ein Durchschnittsalter von 43,3 Jahren. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Männer im Alter von 45 Jahren oder jünger (n=1,066) und Männer über 45 (n=646). Während die Befruchtungsraten und die Entwicklung der Embryonen zwischen den Gruppen vergleichbar waren, traten bei den klinischen Ergebnissen erhebliche Unterschiede auf. Die Fehlgeburtenrate war bei Paaren, bei denen der männliche Partner über 45 Jahre alt war, mit 23,8 Prozent deutlich höher als bei der jüngeren Altersgruppe der Väter mit 16,3 Prozent. Auch die Zahl der Lebendgeburten war in der Altersgruppe der älteren Väter deutlich niedriger: 35,1 Prozent gegenüber 41 Prozent bei Männern im Alter von 45 Jahren oder jünger. Schlechtere Ergebnisse bei Alter von über 45 Jahren Dr. Maria Cristina Guglielmo, Embryologin bei der Firma Eugin Italy, kommentiert die Ergebnisse: „Traditionell steht das Alter der Mutter im Mittelpunkt der Reproduktionsmedizin, aber unsere Ergebnisse zeigen, dass auch das Alter des männlichen Partners eine entscheidende und unabhängige Rolle spielt. Selbst bei der Verwendung von Eizellen junger, gesunder Spenderinnen und dem Transfer nur eines einzigen, qualitativ hochwertigen Embryos haben wir bei Männern über 45 Jahren schlechtere Ergebnisse beobachtet.“ Sie betonte auch, wie wichtig es ist, zu untersuchen, wie sich das Alter des Vaters auf die Gesundheit der Nachkommen auswirkt. „Es gibt immer mehr Belege dafür, dass ein fortgeschrittenes Alter des Vaters mit einem erhöhten Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern verbunden ist. In unserer künftigen Arbeit werden wir die langfristigen Gesundheits- und Entwicklungsergebnisse von Kindern untersuchen, die mit Hilfe von Spendereizyklen mit älteren Vätern gezeugt wurden, bei denen die mütterlichen Faktoren minimiert sind, um die väterlichen Auswirkungen deutlicher zu isolieren.“
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