Fast-Track in Dresden: Innovative Betreuung für schnelle Genesung nach Abdomen-OPs

Jürgen Weitz (Mitte), Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, etabliert mit den beiden Fast-Track-Nurses Katja Kniese (l.) und Katja Krumm (re.) ein neues Behandlungskonzept. (Foto: © UKD/Michael Kretzschmar)

Am Universitätsklinikum Leipzig ist ein neues Fast-Track-Programm für eine optimale Vorbereitung, Begleitung und Erholung bei einer Darmoperation gestartet.

Das evidenzbasierte Behandlungskonzept beruht neben wissenschaftlichen Erkenntnissen auch auf langjährigen Erfahrungen und zielt darauf ab, Patienten optimal auf ihren Klinikaufenthalt und die bevorstehende Operation vorzubereiten, postoperative Komplikationen zu minimieren und somit eine rasche Heilung zu fördern. „Eine schnelle Genesung gelingt nur, wenn Patientinnen und Patienten aktiv mitwirken – vor, während und nach dem Krankenhausaufenthalt“, sagt Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Dresden. „Dabei werden sie von unseren spezialisierten Fachbereichen umfangreich unterstützt.“ Durch das neue Programm wird der Krankenhausaufenthalt verkürzt und eine raschere Rückkehr in die gewohnte Umgebung ermöglicht. Während des gesamten Behandlungsverlaufes stehen die Fast-Track-Nurses als zentrale Ansprechpartnerinnen zur Verfügung, um eine individuelle Betreuung sicherzustellen.

Fast-Track-Nurses als Schnittstelle

„Es geht darum, die Selbstständigkeit zu erhalten und das körperliche Gleichgewicht während dieser Zeit so wenig wie möglich zu stören“, erläutert Prof. Jürgen Weitz, Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. „Damit kann die Erholung nach der Operation beschleunigt werden.“ Dabei übernehmen die Fast-Track-Nurses als Schnittstelle eine zentrale Rolle im Prozess: Sie begleiten die Patienten vom anfänglichen Beratungsgespräch bis zu vier Wochen nach ihrer Entlassung. Während des Krankenhausaufenthalts sind sie in einer täglichen Visite bei den Patienten, fragen nach Problemen und unterstützen bei der Rückkehr in den normalen Alltag. „Unsere Aufgabe ist es, individuell auf alle Patientinnen und Patienten einzugehen und sie von Anfang bis Ende aktiv zu unterstützen“, berichtet Katja Kniese, Fast-Track-Nurse im Universitätsklinikum Dresden. „Eine intensive Vorbereitung der Patientinnen und Patienten vor der Operation ist essenziell. Wenn sie wissen, was sie erwartet und sich aktiv einbringen, reduziert sich neben dem Stress auch die Angst und fördert eine schnellere Heilung.“ Hier beschreiten die Fast-Track-Nurses am Uniklinikum tatsächlich neue Wege: Eine Prähabilitation in diesem Umfang gibt es hier bislang nicht. Ein Spezifikum des „schnellen Dresdner Weges“ ist dabei auch das besondere Augenmerk auf die geriatrische Patientengruppe mit ihren speziellen Anforderungen.

Alle Fachbereiche werden ins Fast-Track-Programm einbezogen

Um eine schnelle Erholung zu gewährleisten, setzt das Fast-Track-Team auf eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Alle Bereiche, die an der Versorgung der Patienten beteiligt sind, werden in das neuartige Konzept integriert. „Fast-Track funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen – von der Chirurgie und Anästhesie über die Pflege bis hin zur Physio- und Ernährungstherapie“, betont Katja Krumm, ebenfalls Fast-Track-Nurse im Universitätsklinikum. „Diese enge Zusammenarbeit ist die Basis für den Behandlungserfolg und stellt sicher, dass unsere Patientinnen und Patienten optimal und umfassend versorgt werden.“

Durch das Fast-Track-Programm sind Patienten schneller wieder mobil und können idealerweise bereits nach wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen. Noch befindet sich das Konzept in der Pilotphase und wird zunächst bei Darmoperationen in der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie weiter etabliert. Ab August dieses Jahres sollen durch das Fast-Track-Programm auch weitere Patientengruppen der Chirurgie des Uniklinikums Dresden profitieren.