Fibroblasten: Neue Perspektiven für die Wundheilung30. Mai 2025 © heitipaves – stock.adobe.com (Symbolbild) Eine aktuelle Publikation von Wissenschaftlern der Universitätsmedizin Leipzig verdeutlicht: Fibroblasten im menschlichen Gewebe bestehen aus unterschiedlichen Populationen mit spezialisierten Aufgaben. Fibroblasten sind spezialisierte Zellen des Bindegewebes, die eine Schlüsselrolle bei der Wundheilung und Geweberegeneration spielen. Lange wurden diese spezialisierten Zellen des Bindegewebes als einheitlicher Zelltyp betrachtet. Die aktuelle wissenschaftliche Publikation im „Nature Cell Biology“ zeigt, dass Fibroblasten in verschiedenen Organen und Krankheitszuständen unterschiedlich reagieren. Ihre Aufgaben werden durch den embryonalen Ursprung, gewebespezifische Signale und pathologische Reize beeinflusst. Diese speziellen Zellen sind nicht nur an der Gewebereparatur und am Umbau beteiligt, sondern beeinflussen auch das Immunsystem und die Krankheitsentwicklung, etwa bei Krebs, Fibrose oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen. „Das Verständnis zur Vielfalt der Fibroblasten stammt bislang aus Untersuchungen in Tiermodellen. Die aktuelle Übersichtsarbeit vergleicht und integriert erstmals umfangreiche Humanstudien, in denen moderne Einzelzellmethoden, sogenannten Single-Cell-Technologien eingesetzt wurden. Mithilfe dieses Ansatzes können die Erkenntnisse verschiedener Studien beim Menschen kombiniert werden. So entsteht ein umfassendes Bild der unterschiedlichen Ursprünge und Funktionen menschlicher Fibroblasten“, sagt Prof. Sandra Franz, Leiterin der Studie von der Universitätsmedizin Leipzig. Entwicklung gezielter Therapien in der regenerativen Medizin Das tiefergehende Verständnis dieser Zell-Heterogenität eröffnet neue Wege für die Entwicklung spezifischer Therapien. So könnten künftig bestimmte Fibroblasten-Subtypen gezielt angesprochen werden, um etwa die Gewebereparatur zu fördern oder krankhafte Prozesse wie das Tumorwachstum zu hemmen. Das ist insbesondere für die regenerative Medizin und die Behandlung chronischer Erkrankungen von großer Bedeutung. Die Autoren der Studie Dr. Marta Torregrossa, Prof. Jan C. Simon, Prof. Dr. Sandra Franz (alle Universitätsmedizin Leipzig) und Dr. Yuval Rinkevich (Helmholtz-Zentrum München) forschen gemeinsam im ZellTWund-Projekt. Ziel ist es, regenerationsfördernde Fibroblasten-Subtypen und deren Rollen in Gesundheit und Krankheit weiter zu charakterisieren – und so den Weg für neue therapeutische Ansätze zu ebnen. Die Übertragung der Erkenntnisse in klinische Anwendungen bleibt eine zentrale Herausforderung für die kommenden Jahre, resümieren die Leipziger Wissenschaftler.
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