FLI-Team erzielt Erfolg bei internationaler DREAM Challenge zur Plazenta-Alterung

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Das Team ANTS vom Leibniz-Institut für Alternsforschung (FLI) erreichte den zweiten Platz bei der Placental Clock DREAM Challenge. Sie entwickelten ein Modell, das das Schwangerschaftsalter bei Menschen mit hoher Genauigkeit vorhersagen kann.

Ein Erfolg für das Team ANTS des FLI in Jena: Alena van Bömmel, Tushar Patel und Forschungsgruppenleiter Prof. Steve Hoffmann belegten den zweiten Platz bei der diesjährigen Placental Clock DREAM Challenge. Dieser globale Wettbewerb, organisiert von einem Netzwerk aus Forschern der Wayne State University, Sage Bionetworks, Stanford University, der University of California – San Francisco und dem Pregnancy/Perinatology Research Branch des NICHD, hatte das Ziel, mithilfe computergestützter Ansätze neue Erkenntnisse zur Plazenta-Alterung zu gewinnen.

Vorhersage des Gestationsalters

Das Modell des FLI-Teams erreichte eine Genauigkeit von 1,3 Wochen bei der Vorhersage des Gestationsalters anhand von DNA-Methylierungsdaten aus menschlichen Proben.

Als Anerkennung für diesen Erfolg wurde das Team mit einem Reisestipendium in Höhe von 2000 USD [circa 1890 Euro] ausgezeichnet und eingeladen, seine Methodik und Ergebnisse einem internationalen Publikum auf der 16. jährlichen RECOMB/ISCB Conference on Regulatory and Systems Genomics with DREAM Challenges in Madison, USA, zu präsentieren.

Der Modellierungsrahmen des ANTS-Teams zeigte nicht nur eine hohe Genauigkeit, sondern lieferte auch neue Einblicke in die Entwicklung von DNA-Methylierungsmustern in der Plazenta während der Schwangerschaft. Die Leistung des Teams unterstreiche das Potenzial der DNA-Methylierungsanalyse als Werkzeug zum Verständnis komplexer biologischer Uhren und ebnet den Weg für zukünftige Forschungen zu Mechanismen der Plazentafunktion und -alterung, mit weitreichenden Implikationen für Schwangerschaftsverläufe und die Alternsforschung, heißt es weiter in der Pressemitteilung des FLI.

Hintergrund der DREAM Challenges

Die DREAM (Dialogue for Reverse Engineering Assessments and Methods) Challenges sind globale Wettbewerbe, die darauf abzielen, einige der komplexesten Probleme in der biomedizinischen Wissenschaft zu lösen. Diese Challenges fördern Zusammenarbeit, Transparenz und Reproduzierbarkeit in der Forschung. Mithilfe modernster rechnergestützter Techniken und groß angelegter Datensätze versuchen die Teilnehmer, die Grenzen unseres Verständnisses in Bereichen wie Genomik, Molekularbiologie und Alternsforschung zu erweitern.

Die diesjährige Placental Clock DREAM Challenge konzentrierte sich auf die Entdeckung biologischer Mechanismen der Plazenta-Alterung durch die Analyse von DNA-Methylierungsdaten. Die Plazenta spielt während der Schwangerschaft eine entscheidende Rolle, und Störungen ihrer Funktion stehen im Zusammenhang mit Komplikationen wie Frühgeburten und Wachstumsverzögerungen beim Fötus. Durch die genaue Modellierung des Plazentaalters hoffen Forscher, bessere Diagnosewerkzeuge und Interventionen zu entwickeln, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu verbessern.