Forschung: Wie Sehnen und Knochen besser heilen29. Juni 2018 Britt Wildemann (Foto: Michael Szabó/ UKJ) Die Biologin Prof. Britt Wildemann ist neue Professorin für Experimentelle Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Jena Sehnen übertragen die Kraft der Muskeln auf die Knochen und erfüllen damit im Bewegungsapparat eine wichtige Funktion. Wie wichtig diese ist, wird bei Sehnenerkrankungen oder -verletzungen deutlich, die meist sehr einschränkend, schmerzhaft und langwierig verlaufen. „Im Gegensatz zu Muskel- oder Knochengewebe sind die Biologie und das Regenerationsverhalten von Sehnen aber erst seit kurzem in den Fokus der Forschung gerückt“, so Britt Wildemann. Damit umreißt die 48-jährige Biologin eines ihrer Forschungsthemen als neue Professorin für Experimentelle Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Jena. Dabei untersucht sie die patientenspezifischen biologischen Eigenschaften der Zellen im Sehnengewebe und fragt nach dem Einfluss von Alter, Geschlecht und Schädigung auf das Regerationspotenzial. Die Wissenschaftlerin widmet sich auch den Mechanismen der Knochenheilung und wie diese durch Wachstumsfaktoren und entsprechend ausgestattete Biomaterialien gefördert werden kann. Ein weiterer Aspekt ist die Prävention von Infektionen. An der Charité war Britt Wildemann an der Entwicklung einer Beschichtung beteiligt, die der Ansiedlung von Bakterien auf Implantatmaterial vorbeugt. Die enge Kooperation mit der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des Uniklinikums, an die ihre Arbeitsgruppe angebunden ist, ist ihr sehr wichtig: „Das sichert die Nähe zum Patienten, den wir auch im Labor nie aus den Augen verlieren dürfen.“ Mit ihren Forschungsthemen sieht sie gerade in den Jenaer Schwerpunktfeldern der Altersmedizin und sowie der Sepsis- und Infektionsmedizin viele Anknüpfungspunkte, sowohl an klinische Partner in der Orthopädie, Rheumatologie oder Mikrobiologie, als auch in der Grundlagenforschung der Zellbiologie oder Materialwissenschaften. Britt Wildemann hat in Berlin Biologie studiert und wurde mit einem neurobiologischen Thema promoviert. Während des Studiums bzw. der Promotion war sie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover tätig und zu Auslandsaufenthalten in Basel und den USA. Sie wechselte anschließend ins Forschungslabor der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an der Charité und wandte sich hier den muskuloskelettalen Regenerationsprozessen zu. Der Habilitation im Fach „Experimentelle Chirurgie“ an der Charité folgte dann eine Professur am Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien. Ihre Begeisterung für die Forschung und die Kultur des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt sie in Methodenworkshops, Seminaren zum Problem-orientierten Lernen und Kursen zu guter wissenschaftlicher Praxis. „Die Forschungslinie des neigungsorientierten Medizinstudiums in Jena und die medizinnahen Masterstudiengängen bieten dafür sehr gute Möglichkeiten“, so Wildemann.
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