Fortgeschrittenes NSCLC: Deutlich weniger Todesfälle, seit Immuntherapie Behandlungsstandard ist

Abbildung: © AIGen/stock.adobe.com (KI-generiert)

Mit ihren Ergebnissen untermauert die laut ihren Autoren bislang größte bevölkerungsbasierte Studie zu diesem Thema die Vorteile in puncto Überleben, die eine Immuntherapie beim metastasiertem Nichtkleinzelligen Lungenkrebs mit sich bringt.

Die Untersuchung wurde in den USA durchgeführt. Seit dort im Jahr 2015 das erste Medikament für die onkologische Immuntherapie eingeführt wurde, haben sich die Überlebensraten von Patienten mit dieser Erkrankung deutlich verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Real-World-Studie, die in der Zeitschrift „Cancer“ veröffentlicht wurde.

Ein Team unter der Leitung von Dr. Dipesh Uprety vom Barbara Ann Karmanos Cancer Institute und der Wayne State University School of Medicine (USA) wertete für die Studie Daten aus der Surveillance, Epidemiology, and End Results Database des National Cancer Institute aus. Dabei konzentrierten sich die Forschenden auf NSCLC-Fälle. Bei dem Vergleich von 100.995 Patienten mit metastasiertem NSCLC, die in den Jahren 2015–2020 behandelt wurden (nachdem sich die Krebs-Immuntherapie als Behandlungsstandard etabliert hatte), und 90.807 Patienten mit metastasiertem NSCLC in der Zeit vor der Immuntherapie (2010–2014) war die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten in der Zeit der Immuntherapie an irgendeiner Ursache verstarben, geringer. Die Gesamtüberlebensraten nach einem, drei und fünf Jahren lagen bei 40,1 gegenüber 33,5 Prozent beziehungsweise bei 17,8 gegenüber 11,7 Prozent und bei 10,7 gegenüber 6,8 Prozent. Das mediane Gesamtüberleben betrug bei Patienten mit Behandlung in der Zeit mit Immuntherapie acht Monate und bei Patienten in der Zeit vor der Immuntherapie sieben Monate.

Ebenso war die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten, die nach der Verfügbarkeit der Immuntherapie behandelt wurden, an Krebs verstarben, geringer als bei Patienten, die vor der Immuntherapie behandelt wurden. Die krebsspezifischen Überlebensraten für ein, drei und fünf Jahre lagen bei 44,0 gegenüber 36,8 Prozent respektive bei 21,7 gegenüber 14,4 Prozent und bei 14,3 gegenüber 9,0 Prozent, wobei das mediane Überleben 10 Monate gegenüber 8 Monaten betrug.

Die Überlebensraten blieben in der Immuntherapie-Ära deutlich besser, selbst wenn Faktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Einkommen und geografische Lage berücksichtigt wurden.

„Durch die Nutzung einer großen nationalen Datenbank liefert unsere Studie reale Beweise für die positive Wirkung der Immuntherapie bei Patienten mit Lungenkrebs“, erklärt Uprety. Die Forschenden betonten jedoch, dass weitere Untersuchungen erforderlich seien. „Die Immuntherapie bietet langfristige Vorteile“, sagt Hauptautor Dr. Yating Wang vom Ascension Providence Hospital (USA). „Da die dauerhaften Vorteile der Immuntherapie auf eine kleine Untergruppe von Patienten beschränkt sind, sollte die Forschung in der Zukunft das Ziel haben, die Immuntherapie mit neuen Wirkstoffen zu optimieren, die einer breiteren Bevölkerung zugute kommen können.“