Frühgeborene zeigen häufiger eine verzögerte Sprachentwicklung28. Juli 2025 Indem Eltern von Anfang an mit ihren Kindern sprechen, beispielsweise wenn sie ein Buch anschauen, fördern sie die Sprachentwicklung. (Foto: © Dominik Rueß – stock.adobe.com) Eine aktuelle Meta-Analyse der Universität Zürich zeigt, dass die Sprachfähigkeiten von Frühgeborenen in den ersten 18 Monaten im Durchschnitt geringer ausfallen als die von termingeborenen Kindern. Weltweit kommt etwa jedes zehnte Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Diese Kinder sind bei der Geburt biologisch noch unreif und haben ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsverzögerungen in verschiedenen Bereichen. Studien zeigen beispielsweise, dass frühgeborene Kinder im Kindergarten- und Schulalter bei Sprachtests im Durchschnitt niedrigere Werte erzielen als termingeborene Kinder. Unterschiede im Sprachverständnis und Sprechen Forschende der Universität Zürich haben nun untersucht, ob sich Sprachunterschiede auch schon in den ersten 18 Lebensmonaten nachweisen lassen. Für ihre Meta-Analyse werteten sie 21 Studien aus neun Ländern mit insgesamt mehr als 1800 Kindern aus. Dabei stellten sie fest, dass frühgeborene Kinder im Alter von drei bis 18 Monaten im Sprachverständnis und im sprachlichen Ausdruck durchschnittlich niedrigere Werte erzielten. „Die Ergebnisse sollten jedoch mit Vorsicht interpretiert werden“, betont Erstautorin Miriam Löffler. „Denn die in der Studie untersuchten Frühgeborenen kamen im Schnitt in der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt.“ Tatsächlich werden rund 75 Prozent aller Frühgeborenen erst zwischen der 34. und 37. Woche geboren – also etwas später. Die Meta-Analyse der Forschenden zeigte: Je früher die Geburt und je geringer das Geburtsgewicht, desto weniger gut schnitten die Kinder im Sprachverständnis ab. „In einer repräsentativeren Stichprobe wären die Unterschiede möglicherweise weniger stark ausgeprägt“, schränkt die Entwicklungspsychologin ein. Frühe Sprachentwicklung erfassen und fördern Denoch unterstreiche die Meta-Analyse, wie wichtig es ist, mögliche sprachliche Entwicklungsverzögerungen bereits in den ersten Lebensmonaten zu erkennen. Auch wenn sich viele Auffälligkeiten mit der Zeit abschwächen, könnten sie auf spätere Entwicklungsrisiken hinweisen. Deshalb sollte die frühe Sprachentwicklung im Rahmen der regulären Vorsorgeuntersuchungen – insbesondere bei Frühgeborenen – gezielt erfasst und bei Bedarf durch rechtzeitige Förderangebote unterstützt werden, raten die Autoren. „Auch Eltern können viel zur Sprachentwicklung ihres Kindes beitragen“, betont Löffler. „Indem sie oft von Anfang an mit ihrem Kind sprechen, auf seine Laute reagieren oder gemeinsam Bücher anschauen, fördern sie wichtige Grundlagen. Bei Unsicherheiten ist es sinnvoll, frühzeitig Kinderärzt:innen oder Fachstellen zur Sprachförderung einzubeziehen.“
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