Gebrechlichkeit und unerwünschte Ereignisse bei CED: Deutlicher Zusammenhang festgestellt25. April 2025 Foto: © Robert Kneschke/stock.adobe.com Unter der Annahme, dass die Gebrechlichkeit möglicherweise ein besserer Prädiktor für gesundheitliche Beeinträchtigungen bei Patienten mit Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist als das chronologische Alter haben Forschende aus Großbritannien für eine Metaanalyse den derzeitigen Kenntnisstand in Bezug auf CED-bedingte nachteilige Folgen in diesem Kontext recherchiert und zusammengefasst. Die Wissenschaftler führten hierzu eine Suche in den Datenbanken Medline, Embase und Embase Classic unter Verwendung von Suchbegriffen für CED und Gebrechlichkeit (Frailty) von Beginn an bis zum 14. Februar 2024 durch. Alle Studien, an denen Erwachsene im Alter von ≥16 Jahren mit einer bestätigten CED-Diagnose beteiligt waren und die eine Bewertung der Gebrechlichkeit enthielten, wurden in die Auswertungen aufgenommen. Eingeschlossen wurden insgesamt 23 Beobachtungsstudien mit 1.893.448 Erwachsenen. Das Bias-Risiko war bei 18 Studien gering und lag bei 5 Arbeiten im mittleren Bereich. Es wurden 12 Methoden zur Bewertung der Gebrechlichkeit verwendet, wobei der Einsatz des Hospital-Frailty-Risk-Score die häufigste war. Die gepoolte Prävalenz von Gebrechlichkeit bei CED-Patienten betrug 18 % (95 %-KI 12,4–25,6). Die Metaanalyse der nichtbereinigten Ereignisdaten zeigte, dass Gebrechlichkeit in 2 Studien das Risiko für infektionsbedingte Hospitalisierungen nach der Behandlung (Relatives Risiko [RR] 1,9; 95 %-KI 1,2–3,0), in 3 Studien das Risiko postoperativer Morbidität (RR 2,0; 95 %-KI 1,4–2,7) und in 7 Studien das Risiko der Mortalität (RR 4,3; 95 %-KI 2,6–7,4) deutlich erhöhte. Die Studienautoren stellen daher zusammenfassend fest, dass Gebrechlichkeit bei Patienten mit CED weit verbreitet und darüber hinaus mit CED-bedingten adversen Outcomes assoziiert ist. Dazu gehören insbesondere infektionsbedingte Krankenhauseinweisungen nach der Behandlung, postoperative Morbidität und Tod. Künftige klinische Studien sollten sich daher nach Ansicht des britischen Forscherteams auf die Entwicklung von Maßnahmen zur Risikobewertung konzentrieren, um die Entscheidungsfindung bei älteren gebrechlichen Menschen mit CED künftig besser zu unterstützen. (bi)
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