Gesundheitsbericht: Die meisten Kinder sind sportlich aktiv6. Februar 2018 In Hamburg bewegt sich mehr als ein Drittel der Kinder nach eignen Angaben intensiv. (Foto: © bg-pictures – Fotolia.com) Fast zwei Drittel der Kinder sind in einem Sportverein aktiv. Mehr als ein Drittel bewegt sich intensiv und schätzt sich selbst als topfit ein. Zu diesen Ergebnissen kommt der Bericht „Kinder in Bewegung 2017“, der in Hamburg vorgestellt wurde. Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) der Hansestadt hatte dafür 1500 Hamburger Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen repräsentativ befragt, wie und wo sie sich bewegen und was sie dazu motiviert. Ziel war es unter anderem, Erkenntnisse zum Thema Bewegung als essentiellem Baustein zur Gesunderhaltung bzw. Gesundheitsförderung zu gewinnen. “Ich hoffe, dass der Bericht Eltern und Akteuren in Schule und Freizeit hilft, Kindern noch mehr den Spaß an Bewegung zu vermitteln“, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. „Neben den entsprechenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ist gerade die Motivation zur Bewegung entscheidend, um die Kindergesundheit zu fördern. Am besten gehen Eltern selbst mit gutem Beispiel voran.“ Kinder geben selbst Auskunft Eine Besonderheit des Berichts ist, dass die Kinder selbst Auskunft darüber gegeben haben, was sie in Bewegung bringt. Der Schulweg und das direkte Wohnumfeld bieten – wie schon die Ergebnisse bei der Befragung vor zehn Jahren deutlich gemacht haben – den besten alltäglichen Anlass zur Bewegung. Auch die Teilnahme am organisierten Vereinssport bleibt ein wesentlicher Aspekt der Freizeitgestaltung. Während bei den Jungen Fußball sowie andere Ball- und Kampfsportarten an erster Stelle stehen, favorisieren Mädchen Tanz- und Ballsportarten sowie das Reiten. Mehr als ein Drittel der befragten Kinder bewegt sich dabei intensiv (mindestens dreimal am Vortag und täglich in der vergangenen Woche) und entspricht dabei am wahrscheinlichsten der aktuellen WHO-Empfehlung. Knapp jedes vierte Kind ist hingegen zu wenig körperlich aktiv (maximal zweimal am Vortag und nicht täglich in der vergangenen Woche). Jungen bewegen sich dabei insgesamt häufiger intensiv als Mädchen (40 % gegenüber 33 %). Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung zeigen die Ergebnisse, dass die Bewegungsintensität der Viertklässlerinnen und Viertklässler in den letzten zehn Jahren nahezu gleich geblieben ist – obwohl sich die Rahmenbedingungen (u.a. durch die zunehmende Nutzung von elektronischen Geräten) verändert haben. In der Art der Aktivität gibt es allerdings auch Veränderungen: So gehen heutzutage weniger Kinder zu Fuß, mehr Kinder benutzen Rad oder Roller. Neben Motiven wie Spaß an der Bewegung und der Wunsch nach Fitness sowie der Zugehörigkeit zum Sportverein spielen die Eltern als Vorbild eine immer wichtigere Rolle für die Bewegungsintensität. Jedes zweite Kind wächst nach den Ergebnissen der Befragung mit Eltern auf, die gerne Sport treiben. Hinzu kommt der Einfluss von Geschwistern, die zu fast drei Vierteln sportlich aktiv sind. Noch Verbesserungsbedarf Auch mögliche Ansatzpunkte macht der Bericht deutlich: Ein zusätzlicher Bedarf an einer Bewegungsförderung besteht in Schulen mit einem eher niedrigen Sozialindex und bei Mädchen mit Migrationshintergrund. Hier sind spezifische Maßnahmen nötig, um diese Zielgruppe zu erreichen und um sie beispielsweise in Sportvereine zu integrieren. Zudem sollten Kinder aus wohlhabenden Familien ihren Schulweg häufiger aktiv und selbstständig bewältigen, anstatt sich tagtäglich von ihren Eltern fahren zu lassen. Die Ergebnisse machen deutlich: Familie, Wohnumfeld, Schule und Sportvereine bestimmen die täglichen Abläufe und haben damit großen Einfluss auf die Bewegung von Kindern. Zusätzlich motivieren sämtliche Bewegungsmöglichkeiten in öffentlichen Einrichtungen. Auszeichnungen wie „Bewegte Kita“ und „Bewegungskita+“ zeigen, wo Bewegungszeit in Hamburg bereits vorbildlich verankert ist. Einer gesundheitsförderlichen Entwicklung widmet sich auch der Wettbewerb „Gesunde Schule“, der Schulen u. a. dabei unterstützt, Bewegungsförderung in den Schulalltag zu integrieren.
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