Herausragende Forschung zur Medizin im Weltraum und in extremen Umwelten: Berliner Physiologe Gunga geehrt28. Dezember 2022 Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote und Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga bei der Überreichung des Bundesverdienstkreuzes. (Foto: © Nils Bornemann) Prof. Hanns-Christian Gunga, Sprecher des Zentrums für Weltraummedizin und Extreme Umwelten Berlin (ZWMB) und früherer stellvertretender Direktor des Instituts für Physiologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hat Ende Dezember das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Mit der Auszeichnung wird der Mediziner und Geologe für seine Forschungsleistung zu Auswirkungen von extremen Umweltbedingungen auf den Menschen geehrt, mit der er sich herausragend um die Wissenschaft und den Wissenschaftsstandort Berlin verdient gemacht hat. Überreicht wurde der Verdienstorden von der Berliner Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote. Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, gratuliert zu dieser herausragenden Auszeichnung: „Prof. Gunga hat in den mehr als drei Jahrzehnten, die er der Freien Universität Berlin und der Charité verbunden ist, das Wissen um die Physiologie des Menschen entscheidend vorangebracht. Er ist einer der wenigen integrativen Humanphysiologen, der Menschen in ihrer Gesamtheit und Interaktion mit der Umwelt betrachtet. Sein langjähriges Schaffen hat maßgeblich zur internationalen Sichtbarkeit der Charité im Bereich Weltraummedizin beigetragen. Es freut mich sehr, dass dieses besondere Engagement nun gewürdigt wird.“ Gunga hat das Zentrum für Weltraummedizin und Extreme Umwelten Berlin an der Charité in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seit dem Jahr 2000 auf- und ausgebaut. Dort erforschen Wissenschaftler, wie sich der menschliche Körper an außergewöhnliche Umweltbedingungen wie die Schwerelosigkeit, starke Hitze oder Kälte, große Höhen oder lange Isolation anpasst. Sie konzipieren Messgeräte zur Untersuchung der bemannten Raumfahrt, die beispielsweise während der Weltraummission des deutschen Astronauten Matthias Maurer auf der Internationalen Raumstation ISS zum Einsatz gekommen sind. Gunga selbst beschäftigt sich in seiner Arbeit insbesondere mit der Inneren Uhr und der Regulierung der Körpertemperatur, sowohl in der Schwerelosigkeit als auch – im Rahmen der Initiative „Heat & Health“ – in Anpassung an den Klimawandel. Er ist Vorsitzender der Programmkommission Raumfahrt des DLR und Mitglied verschiedener Beratungsgremien für die Europäischen Weltraumbehörde ESA. Er berät darüber hinaus das Verteidigungsministerium sowie die NATO und ist Autor mehrerer Fach- und populärwissenschaftlicher Bücher. Gunga studierte Geologie, Paläontologie und Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Freien Universität Berlin. Der Facharzt für Physiologie spezialisierte sich früh auf die Bereiche Weltraummedizin und Extreme Umwelten und wurde 2004 als Professor an das Institut für Physiologie der Charité berufen. Er war bis September stellvertretender Direktor des Institutes und bleibt der Charité nun als Seniorprofessor verbunden. Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland verliehen. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist mit der Verleihung nicht verbunden.
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