HörHanse gegründet: Neuer Verein soll Kompetenzen bündeln

Die Gründungsmitglieder der HörHanse: Jens Rießen, Studiendirektor und Leiter der bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen, Jakob Stephan Baschab, Hauptgeschäftsführung der Bundesinnung der Hörakustiker, Helge Braun, Präsident der Universität zu Lübeck, Muriel Helbig, Präsidentin der Technischen Hochschule Lübeck, Bernd Redmann, Präsident der Musikhochschule Lübeck und Thomas Münte, Vorstandsmitglied für Forschung und Lehre des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (v.l.). Foto: Bundesinnung der Hörakustiker/Marko Balabanovic.

Mit der Gründung des Vereins HörHanse haben sich am Campus Lübeck führende Hör-Institutionen zusammengeschlossen, um Kompetenzen im Bereich Hören zu bündeln und die Hörgesundheit national und international voranzubringen.

Die durch die HörHanse geschaffenen Synergien sollen den rund 5,4 Millionen schwerhörigen Menschen in Deutschland zugutekommen, von denen 1,7 Millionen bislang noch nicht mit Hörsystemen versorgt sind. Ihnen wieder zum Hören und damit zu mehr Lebensqualität zu verhelfen, stehe ganz oben auf der Agenda des neuen Vereins, wie die Bundesinnung der Hörakustiker, Gründungsmitglied der HörHanse in einer Mitteilung betonte. Weltweit einzigartig sei die enge Zusammenarbeit zwischen Handwerk, Forschung, Ausbildung und Patientenversorgung.

Prof. Helge Braun, Präsident der Universität zu Lübeck und ebenfalls Gründungsmitglied, formuliert seine Vision mit einem Augenzwinkern: „Wenn ich in zehn Jahren auf der Zugspitze stehe und ich jemanden zum Thema Hören anspreche, möchte ich hören: ‘Da gibt es doch die HörHanse in Lübeck!’“

HörHanse soll Kompetenz aus Handwerk und Wissenschaft bündeln

Zu den Gründungsmitgliedern zählen:

  • die Universität zu Lübeck mit rund 5500 Studierenden,
  • die Technische Hochschule Lübeck (5000 Studierende),
  • die Musikhochschule Lübeck (500 Studierende),
  • das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein mit über 2500 Ärztinnen und Ärzten sowie rund 250.000 Fällen pro Jahr,
  • die Bundesinnung der Hörakustiker, die Hörakustiker-Betriebe mit rund 7500 Fachgeschäften mit 3,5 Millionen Kunden in Deutschland vertritt,
  • die Bundesoffene Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen, wo in Kooperation mit der Akademie für Hörakustik rund 2500 Auszubildende aus ganz Deutschland beschult werden,
  • das Deutsche Hörgeräte Institut, das als Prüf- und Forschungsinstitut pro Jahr circa 1000 Hörgeräte und andere Geräte aus dem Bereich Hörtechnik zulässt,
  • die Firma hearconcept, die digitale Lösungen in der Hörakustik anbietet.

„Wir möchten die geballte Kompetenz aus Handwerk und Wissenschaft bündeln, um die Hörversorgung angesichts der demografischen Herausforderungen zu fördern – in Deutschland, Europa und der Welt“, fasst Jakob Stephan Baschab, Hauptgeschäftsführer der Bundesinnung der Hörakustiker, die Ziele der HörHanse zusammen. „Dabei ist die internationale Vernetzung für uns als WHO-Partner essenziell.“

Als einen entscheidenden Faktor bezeichnet er die Qualifikation von Fachkräften, das Konzept der dualen Ausbildung in der Hörakustik gilt international als vorbildhaft. Der Campus Hörakustik unterhält seit mehr als zwei Jahrzehnten enge Kooperationen mit Partnerorganisationen auf fast allen Kontinenten.