Hospitalisierte Zirrhose-PatientInnen: Outcome ist mit Metaboliten intestinaler Mikroben assoziiert20. Mai 2021 Abbildung: © Zerbor/stock.adobe.com Stationäre PatientInnen mit Zirrhose entwickeln häufig ein Akut-auf-Chronisches Leberversagen (ACLF) und weisen eine hohe Sterblichkeitsrate innerhalb von 30 Tagen nach der Aufnahme ins Krankenhaus auf. Um PatientInnen mit hohem Risiko für ACLF und Tod zu identifizieren, haben US-amerikanische Forschende Metabolom-Analysen anhand von Serumproben von 602 Zirrhose-PatientInnen durchgeführt (mittleres Alter: 56 Jahre; 61 % Männer; mittlerer MELD-Score: 19,5). Kovarianzanalysen, bereinigt um den MELD-Score zum Zeitpunkt der Krankenhausaufnahme, Serumspiegel von Albumin und Natrium und die Anzahl der weißen Blutkörperchen wurden bestimmt, um Metaboliten zu identifizieren, die sich zwischen PatientInnen unterschieden, die ACLF entwickelten bzw. nicht entwickelten und PatientInnen, die während des Krankenhausaufenthalts oder innerhalb von 30 Tagen starben bzw. nicht starben. Für Stuhlproben von 133 PatientInnen wurde das Mikrobiom bestimmt und die Assoziationen mit den Metaboliten-Werten untersucht. Von den 602 PatientInnen entwickelten 88 ein ACLF (15 %), 43 starben während des Krankenhausaufenthaltes (7 %) und 72 innerhalb von 30 Tagen (12 %). Erhöhte Konzentrationen von Verbindungen mikrobiellen Ursprungs und Östrogenmetaboliten sowie verringerte Phospholipid-Konzentrationen waren sowohl mit der Entwicklung von ACLF als auch mit der stationären und 30-Tage-Mortalität assoziiert und korrelierten auch mit den fäkalen Mikrobiomen. Weitere Analysen der spezifischen mikrobiellen Metaboliten-Spiegel identifizierten ACLF-PatientInnen (AUC: 0,84; 95 %-KI 0,78–0,88; p=0,001) sowie PatientInnen, die während des Krankenhausaufenthalts starben (AUC: 0,81; 95 %-KI 0,74–0,85; p=0,002) und PatientInnen, die innerhalb von 30 Tagen starben (AUC: 0,77; 95 %-KI 0,73–0,81; p=0,02). Die nachgewiesenen Metaboliten waren damit signifikant additiv zu den klinischen Parametern für die Vorhersage der klinischen Ergebnisse und korrelierten zudem mit den fäkalen Mikrobiomen. (bi)
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