Hypersensitivitätspneumonitis nach Schimmelexposition: Genaue Anamnese ist entscheidend16. Juli 2025 In einer neuen Untersuchung an Patienten, die an einer Hypersensitivitätspneumonitis litten, hatten 23 Prozent der Betroffenen Schimmelpilzbefall in ihrer Wohnung. (Foto: © Wellnhofer De-signs/stock.adobe.com) Eine Schimmelbildung in Innenräumen stellt einen wichtigen Auslöser für eine Hypersensitivitätspneumonitis dar, wie aus einer neuen Studie von Forschenden des University of Texas (UT) Southwestern Medical Center (USA) hervorgeht. Die in der Zeitschrift „PLOS One“ veröffentlichte Studie ist nach Angaben der Autoren die bislang umfangreichste, in der ein Zusammenhang zwischen der Schimmelpilzexposition in Wohnräumen und der Hypersensitivitätspneumonitis untersucht worden ist. „Diese Fallserie ist wichtig, da sie die Schimmelpilzexposition in Wohnungen mit der Entwicklung einer Hypersensitivitätspneumonitis in Verbindung bringt“, betont Hauptautorin Dr. Traci Adams, Assistenzprofessorin für Innere Medizin in der Abteilung für Lungen- und Intensivmedizin an der UT Southwestern. „Dies ist Grundlage für unsere Bemühungen zur Diagnose und Behandlung interstitieller Lungenerkrankungen.“ 23 Prozent der Probanden hatten Schimmel in der Wohnung In ihrer retrospektiven Studie werteten die Forschenden Krankenakten von 231 Patienten mit Hypersensitivitätspneumonitis aus, die in den Jahren 2011 bis 2019 an der UT Southwestern untersucht worden waren. Die Wissenschaftler stellten fest, dass 54 dieser Patienten aufgrund von Schimmelpilzbefall in ihren Wohnungen erkrankten. Chronische oder wiederkehrende Wasserschäden waren die Hauptursache für Schimmelbildung, die am häufigsten in Badezimmern, Schlafzimmern und Klimaanlagen zu finden war. Bei zwölf Prozent der 41 Patienten, die die Schimmelquelle professionell entfernen ließen oder eine weitere Exposition durch einen Umzug vermieden, trat innerhalb von drei bis vier Monaten nach diesem Schritt eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion auf. Dabei hielten die Verbesserungen bei diesen Patienten mindestens ein Jahr lang an, obwohl bei vier der fünf Fälle eine fibrotische Hypersensitivitätspneumonitis vorlag, bei der laut den Studienautoren eine Besserung aufgrund irreversiblen Narbengewebes generell seltener auftritt. Die Studie ergab außerdem, dass die mediane Überlebenszeit von Patienten mit schimmelpilzassoziierter Hypersensitivitätspneumonitis, die sich keiner Lungentransplantation unterzogen hatten, etwa 97 Monate betrug. Dies war vergleichbar mit den Überlebensergebnissen von Patienten mit Hypersensitivitätspneumonitis, die durch Schimmelpilzexposition außerhalb der eigenen vier Wände oder durch Vogelantigene verursacht wurden. Sensibilisierung für die Gefahren von Schimmel Nach Angaben der Wissenschaftler unterstreichen diese Forschungsergebnisse, wie wichtig eine detaillierte Anamnese bei der Beurteilung von Patienten mit interstitiellen Lungenerkrankungen ist. Viele Patienten in der Studie waren sich des Ausmaßes der Schimmelpilzexposition in ihren Häusern nicht bewusst, und nur 37 Prozent wurden einer formellen Inspektion durch einen Arbeitshygieniker unterzogen. „Diese Untersuchung leistet einen wichtigen Beitrag, weil sie Ärzten Informationen über die Art der Exposition liefert, die zur Entwicklung einer Hypersensitivitätspneumonitis führen kann“, erklärt Adams. Darüber hinaus könnten die Identifizierung einer Schimmelpilzexposition und die Anwendung minimalinvasiver Tests wie der Bronchoskopie die Diagnose einer Hypersensitivitätspneumonitis ohne die mit herkömmlichen chirurgischen Lungenbiopsien verbundenen Risiken ermöglichen.
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