Illegaler Fentanylgebrauch ist mit erhöhtem HCV-Risiko unter Drogenkonsumenten verbunden4. August 2024 Fentanyl (Foto: © Jeniffer/stock.adobe.com) In einer aktuellen Studie haben sich deren Autoren mit dem Versagen von Maßnahmen zur Hepatitis-C-Elimination in den USA und in Mexiko beschäftigt. Das internationale Team von Forschenden der University of California San Diego (USA) und dem Colegio de la Frontera Norte (Mexiko) konnte in seiner Untersuchung von Personen in San Diego (USA) und Tijuana (Mexiko), die intravenös Drogen konsumierten, signifikante Zusammenhänge zwischen dem illegalen Gebrauch von Fentanyl und der Übertragung des Hepatitis-C-Virus (HCV) unter) feststellen, die intravenös Drogen konsumierten. „Unsere Studie liefert den ersten Beweis dafür, dass der illegale Konsum von Fentanyl mit einem erhöhten Risiko für eine Hepatitis-C-Virus(HCV)-Infektion verbunden ist”, erklärt Prof. Steffanie Strathdee von der UC San Diego School of Medicine, Seniorautorin der Arbeit. “Dies betrifft überproportional häufig solchen Menschen mit intravenösem Drogenkonsum. Es unterstreicht, wie wichtig es ist, Point-of-Care-Tests zur Ermittlung der HCV-Viruslast in den USA breiter anzuwenden, damit diejenigen, die eine Behandlung benötigen, sofort darauf zugreifen können.“ Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ist die HCV-Prävalenz in den USA in den vergangenen Jahren gestiegen: Demnach hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle von akuter Hepatitis C seit 2014 verdoppelt und hat im Jahr 2021 gegenüber 2020 um fünf Prozent zugenommen. Die neue Studie, die eine Kohorte von 398 Drogenkonsumenten über zwei Jahre hinweg begleitete, ergab, dass der illegale Konsum von Fentanyl mit einem um 64 Prozent erhöhten Risiko für eine Ansteckung mit HCV verbunden war. „Der breite Wechsel von Heroin zu illegal eingesetztem Fentanyl könnte eine wichtige Rolle bei der stark ansteigenden HCV-Inzidenz unter jungen Menschen spielen, die in den vergangenen Jahren beobachtet wurde“, sagt Dr. Joseph Friedman von der Abteilung für Psychiatrie der UC San Diego School of Medicine und Erstautor der Studie. „Die Eliminierung von HCV wurde als Ziel vom Weißen Hauses Priorität eingeräumt. Diese Ergebnisse legen nun nahe, dass zur Erreichung dieses Ziels möglicherweise eine genauere Untersuchung der Rolle von Fentanyl und anderen synthetischen Drogen bei der Erhöhung des Risikos von Infektionskrankheiten erforderlich ist.“ Die Forscher vermuten, dass wegen der kurzen Halbwertszeit von Fentanyl die Substanz häufiger gespritzt und Spritzen wie auch Rauchutensilien öfter von mehreren Konsumenten benutzt werden, was das Risiko für eine HCV-Übertragung erhöhen kann. Die Studienautoren betonen, dass der Zusammenhang zwischen illegalem Fentanylkonsum und HCV nicht auf Konsumenten beschränkt war, die sich die Substanz spritzten, sondern auch diejenigen betraf, die sie rauchten. „Es gibt eine Reihe komplexer Lebensstilfaktoren, die zum Anstieg der HCV-Infektionen unter Personen beitragen könnten, die sich das Medikament nicht injizieren, insbesondere angesichts des langen Zeitraumes, während dessen HCV unentdeckt bleiben kann“, erläutert Strathdee. „Wir haben noch nicht alle Antworten, aber wir sehen, dass hier ein großer ungedeckter Bedarf im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit besteht.“ Die Ergebnisse der Studie haben nach Ansicht der Forschenden erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheitspolitik und -praxis in den Vereinigten Staaten und Mexiko. Laut den Wissenschaftlern könnten sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um Fentanyl-Test-Kits für Drogenkonsumenten zugänglicher zu machen, von denen viele aufgrund der weit verbreiteten Verunreinigung des illegalen Drogenangebots nicht einmal wissen, dass sie Fentanyl nehmen. Um die Belastung durch HCV zu verringern, ist es laut den Studienautoren ebenfalls von entscheidender Bedeutung, den Zugang zu genauen HCV-Tests am Point-of-Care zu verbessern, die in anderen Ländern verwendet werden, in den Vereinigten Staaten jedoch erst jetzt zugelassen werden. „Da Hepatitis C mit einer kurzen antiviralen Therapie geheilt werden kann, sind sowohl in den USA als auch in Mexiko Anstrengungen erforderlich, um diese Behandlungen allgemeiner verfügbar zu machen“, unterstreicht Co-Autorin Prof. Dr. Gudelia Rangel vom Colegio de la Frontera Norte. „Beide Länder verfügen über spezielle Regierungsprogramme zur Ausrottung von Hepatitis C. Doch unsere Ergebnisse zeigen, dass noch viel mehr getan werden muss, um die Ziele dieser Programme zu erreichen.“
Mehr erfahren zu: "Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko" Durch Alkohol verursachte Leberschäden: Sport und gute Ernährung vermitteln offenbar geringeres Mortalitätsrisiko In einer neuen Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie körperliche Aktivität und die Qualität der Ernährung mit unterschiedlichen Leveln und Mustern des Alkoholkonsums interagieren – mit dem Ergebnis, dass gesundes Essen […]
Mehr erfahren zu: "Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei" Exzessiver Alkoholkonsum: Gestörtes Protein-Recycling trägt zu MASLD bei US-Forschende haben herausgefunden, dass der Schlüssel für den Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und einer Stoffwechseldysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) in einem Enzym liegt, das am Recycling unerwünschter Proteine beteiligt ist.
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]