Institut für Geschlechtersensible Medizin in Essen gegründet

Gruppenfoto während der Kick-off-Veranstaltung des Instituts für Geschlechtersensible Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (v.l.n.r. Dr. Maren A. Jochimsen, PD Andrea Kindler-Röhrborn, Ina Brandes und Prof. Anke Hinney. Quelle: Christine Harrell. Copyright: Medizinische Fakultät der UDE

Am Weltfrauentag 2024 findet am Forschungsstandort Essen der Kick-off des neuen Instituts für Geschlechtersensible Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen statt.

In einer gemeinsamen Veranstaltung am Weltfrauentag blickt das Essener Kolleg für Geschlechterforschung (EKfG) nicht nur auf seine über 25-jährige Geschichte zurück, es steht auch der Kick-off des neu gegründeten Instituts für Geschlechtersensible Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) an. Es gilt als Pionier-Institution der Geschlechterforschung für den vergleichsweise jungen Wissenschaftsstandort. Dort bündeln Wissenschaftler verschiedener Disziplinen Forschung und Lehre zu geschlechtersensiblen Fragen in der Medizin. Ihre Erkenntnisse sind potentiell für alle medizinischen Bereich von großer Relevanz.

„Eine geschlechtersensible Medizin ist angesichts der genetischen und hormonellen Unterschiede der Geschlechter von großer Bedeutung für die medizinische Forschung, Lehre und Versorgung”, kommentiert Prof. Anke Hinney, Direktorin des neu gegründeten Instituts und Sprecherin des EKfG-Forschungsclusters Biomedizinische Forschung und Klinische Medizin. EKfG-Vorstandsmitglied, PD Andrea Kindler-Röhrborn, ergänzt: „Soziokulturelle und biologische Faktoren können das Krankheitsgeschehen unterschiedlich beeinflussen, genau das werden wir noch intensiver erforschen.” Und Prof. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät der UDE, betont die Signalwirkung der Institutsgründung: „Sie ist ein wichtiger und notwendiger Schritt zu einer gerechteren Medizin. Ich freue mich sehr, dass unsere Forschenden mit dieser Institutsgründung das Thema so spürbar vorantreiben.“

Geschlechterforschung hat am Forschungsstandort Tradition: „Seit 1998 untersuchen wir am Essener Kolleg für Geschlechterforschung die wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz der Kategorie Geschlecht aus intersektionaler und interdisziplinärer Perspektive”, sagt Dr. Maren A. Jochimsen, EKfG-Geschäftsführerin. Zentraler Bestandteil der Feierlichkeit wird deshalb auch das Alleinstellungsmerkmal des Kollegs sein: Die enge Zusammenarbeit von Mitgliedern verschiedener Fakultäten, von den Gesellschafts-, Bildungs-, Geistes-, Ingenieur- und Naturwissenschaften bis hin zur medizinischen Fakultät. Das EKfG ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der UDE und bildet einen Knotenpunkt des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW (NFGF NRW).