Kann die Psoriasistherapie das Fortschreiten zur Psoriasis-Arthritis verhindern?

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Obwohl Biologika die Psoriasis effektiv kontrollieren, ist ihre Wirkung auf die Verhinderung von Psoriasis-Arthritis noch unklar. Eine aktuelle retrospektive Studie nutzte Daten aus einem globalen Netzwerk elektronischer Aufzeichnungen, um die Häufigkeit des Neuauftretens von Psoriasis-Arthritis bei über einer Million Psoriasis-Patienten zu untersuchen.

Die geschätzte Prävalenz der Psoriasis-Arthritis (PsA) bei Menschen mit Psoriasis schwankt zwischen 6 Prozent und 42 Prozent. In den meisten Fällen gehen Hautsymptome der PsA voraus. Wenn man davon ausgeht, dass es gemeinsame Wege in der Pathogenese gibt, ist es möglich, dass eine konsequente Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis das Fortschreiten zu klinisch offener PsA verringern könnte.

Biologika sind wirksam bei der Kontrolle der Psoriasis, aber es gibt keine schlüssigen Daten, dass diese Behandlungen die Entwicklung von PsA verhindern können. Mehrere Risikofaktoren für den Übergang wurden zuvor von einer EULAR-Taskforce identifiziert. Die Identifizierung eines Profils derjenigen Psoriasis-Patienten, bei denen die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie später eine Gelenkbeteiligung entwickeln, ist der Schlüssel zu der Idee, einer PsA entgegenzuwirken.

In einer retrospektiven Studie wurden nun Daten aus einem globalen Netzwerk elektronischer Aufzeichnungen verwendet, was es ermöglichte, mehr als 1 Million Menschen mit Psoriasis zu untersuchen, um die Häufigkeit des Neuauftretens von PsA zwischen denjenigen zu vergleichen, die ein Erst- oder Zweitlinien-Biologikum für Psoriasis erhielten. Dazu gehörten Tumornekrosefaktor-Inhibitoren (TNFi) und Biologika, die gegen Interleukine (IL-12i, -23i, -17i und -12/23i) gerichtet sind.

Die Inzidenz von PsA wurde in den verschiedenen Kohorten nach 5 Jahren und während der gesamten Nachbeobachtungszeit verglichen, wobei die TNFi-Erstlinienpopulation als Vergleichsgruppe diente. Diese Art von Analysen auf der Grundlage von „Big Data“ bietet die Möglichkeit, Informationen über die Effizienz von Arzneimitteln im wirklichen Leben zu erhalten.

Die Ergebnisse zeigten, dass das Risiko, während der Erstlinienbehandlung an PsA zu erkranken, mit IL-12/23i um 37 Prozent und mit IL-23i um 39 Prozent niedriger war als mit TNFi nach 5 Jahren. Bei denjenigen, die eine Zweitlinientherapie erhielten, war das Risiko nach 3 Jahren mit IL-12/23i um 32 Prozent und mit IL-23i um 31 Prozent geringer als mit einem TNFi der Erstlinientherapie. Sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweitlinienbehandlung war die Wahrscheinlichkeit, eine PsA zu entwickeln, bei IL-23i im Vergleich zu IL-17i nach 3 und 5 Jahren um 47 Prozent geringer.