KBV zur ePA: „Erfolgreich nur als Teamleistung“

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Ab Mitte Januar nächsten Jahres soll die elektronische Patientenakte (ePA) zunächst in Modellregionen getestet und nach den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) dann ab 15. Februar bundesweit eingeführt werden.

„Wir bereiten die Praxen der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen umfassend auf die ePA vor. Natürlich wollen wir, dass die ePA ein Erfolg wird – denn sie bietet im Idealfall viele Chancen“, erklärt Dr. Sibylle Steiner, Mitglied des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dazu.

„Allerdings reden wir derzeit noch über ein Produkt, das wir nicht kennen mit vielen Unbekannten”, fährt sie fort. Die Einführung der ePA müsse zudem das Ergebnis einer – um ein Bild aus dem Sport zu nutzen – Mannschaftsleistung sein. Alle Beteiligten müssten ihre Aufgaben erfüllen. Geschehe das rechtzeitig und planmäßig, könne die Einführung der ePA erfolgreich gelingen.

„Unsere Anforderungen haben wir früh formuliert – und vieles hat die gematik auch aufgegriffen“, so Steiner weiter. Sorgen bereite der KBV die Tatsache, dass eine Erprobungsphase von lediglich vier Wochen in den Modellregionen vorgesehen sei. In dieser kurzen Zeit müssten Fehler erkannt und behoben werden − aus Sicht der KBV eine große Herausforderung.

„Wir sind zudem gespannt auf die Umsetzung durch die Anbieter der über 100 Praxisverwaltungs-Software-Programme (PVS)“, kommentiert das KBV-Vorstandsmitglied. Erst wenn alle Programme „ePA-fit“ seien, sei den Praxen jeweils die Nutzung der ePA auch möglich. „Wir müssen uns hier auf das BMG und die gematik verlassen können, dass sie die notwendigen und richtigen Rückschlüsse aus der Testphase ziehen. Zugleich fordern wir die gesetzlichen Krankenkassen auf, ihre Versicherten umfassend und vor allem sachgerecht über die ePA zu informieren, um keine unrealistischen Erwartungen zu wecken. Es kann nicht sein, dass die Aufklärungsarbeit am Ende in den Praxen hängenbleibt.“