Brustkrebs: Können Trainings- und Reha-Maßnahmen in die Behandlung integriert werden?

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Eine neue US-Studie zeigt das Potenzial eines Programms, das Brustkrebspatientinnen ab der Diagnose und während der gesamten Behandlung mit den notwendigen Trainings- und Rehabilitationsangeboten verbindet.

Bewegungsangebote für Brustkrebspatientinnen können funktionelle Defizite, Fitness und Kraft verbessern. Rehabilitationsangebote behandeln neurologische und muskuloskelettale Defizite, wie z. B. eingeschränkte Schulterbeweglichkeit und periphere Nervenverletzungen. Je nachdem, in welchem ​​Stadium der Krebsbehandlung sich eine Patientin befindet, können beide Angebote gleichzeitig oder parallel erforderlich sein.

Die 24-wöchige klinische Studie der Institute der University of Utah, USA, zur Bewertung von Bewegungs- und Rehabilitationsangeboten für Brustkrebspatientinnen umfasste ein Programm bzw. einen klinischen Workflow-Algorithmus namens CORE (Comprehensive Oncology Rehabilitation and Exercise). Insgesamt 72 US-Patientinnen mit neu diagnostiziertem Brustkrebs im Stadium I–III, die eine Operation als Erstlinienbehandlung benötigten, wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert CORE oder der Standardbehandlung zugeteilt.

Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Cancer“ veröffentlicht.

Durchführbarkeit und positives Feedback

Basierend auf den Antworten der Patienten im Fragebogen zu ihrem selbstberichteten Bewegungs- und Funktionsstatus wurden die Patienten einer Triage unterzogen, um eine Trainingsmaßnahme, eine Rehabilitationsmaßnahme oder die Anweisung zu erhalten, selbstständig zu trainieren (Trainingsselbstmanagement, das kein Angebot darstellte). Die Trainingsselbstmanagementgruppe umfasste Personen, die angaben, die Richtlinien für körperliche Aktivität ohne Funktionseinbußen zu erfüllen. Das Trainingsangebot umfasste ein krankenhausbasiertes onkologisches Trainingsprogramm. Die Rehabilitationsmaßnahme richtete sich an Personen mit komplexen Funktionsdefiziten des neurologischen, muskuloskelettalen oder kardiopulmonalen Systems und umfasste die Beurteilung, ob die Patienten Physiotherapie benötigten.

93 Prozent der CORE-Teilnehmer schlossen den Triage-Prozess ab, was auf die Durchführbarkeit des Algorithmus hindeutet. Von den zugeteilten Personen schlossen 62 Prozent das ihnen zugewiesene Programm ab. Die Fokusgruppen der Studienteilnehmer zeigten durchweg positives Feedback. Den meisten Patienten half die Teilnahme an Trainings- und Rehabilitationsangeboten erheblich bei der Behandlung ihrer Symptome nach der Krebsbehandlung. Sie berichteten zudem, dass sich Trainings- und Rehabilitationsangebote während ihrer gesamten Behandlung positiv auf ihre körperliche Aktivität und ihre körperliche Funktionsfähigkeit auswirkten.

„CORE könnte als Modell-Workflow-Algorithmus dienen, der darauf abzielt, sowohl Trainings- als auch Rehabilitationsangebote ab dem Zeitpunkt der Diagnose und darüber hinaus zu integrieren. Die Ergebnisse dieser Studie unterstützen die nationalen Bemühungen des American College of Sports Medicine, Trainings- und Rehabilitationsangebote in die routinemäßige Krebsbehandlung zu integrieren“, sagt die leitende Autorin Prof. Adriana M. Coletta. Sie ergänzt: „Wenn andere Krebszentren und Kliniken keine integrierten Trainings- oder Rehabilitationsangebote anbieten, könnten sie den Algorithmus und das Triage-Tool in Abstimmung mit dem Moving Through Cancer Exercise Program Directory des American College of Medicine nutzen.“